GLOWA-Elbe

Auswirkungen des globalen Wandels auf Umwelt und Gesellschaft im Elbegebiet


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GLOWA-Elbe Buch 2008
(englische Ausgabe)



GLOWA-Elbe Buch 2005
(deutsche Ausgabe)

Glossar

Das Glossar beinhaltet Kategorien und Termini des Integrativen Methodischen Ansatzes (IMA).

Bevölkerungsszenario Szenario des globalen Wandels für den Teilaspekt Bevölkerung im Entwicklungsrahmen.

Bewertungskriterium Explizit zur Bewertung der Wirkungen einer Handlungsstrategie genutzter Maßstab; basiert auf einem oder mehreren Indikatoren und beinhaltet (im Gegensatz zum Indikator) eine normative Bewertungskomponente.

Indikator Zustandsgröße, Variable oder Schätzgröße, die im Konsens mit Stakeholdern zur Messung und Bewertung der Wirkungen von alternativen Handlungsstrategien herangezogen wird.

Entscheidungsträger Person oder Personengruppe, die über die Prozesse, die den untersuchten Konfliktbereich betreffen, Entscheidungsmacht haben.

Entwicklungsrahmen Zusammenfassung von Wandelszenarien externer Triebkräfte (Driving Forces), die innerhalb der Untersuchungsregion von Einzelakteuren nicht beeinflussbar sind (Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftswachstum, technologischer Wandel etc.). Jedem Entwicklungsrahmen liegen spezielle Annahmen zu Grunde, die auf einer besonderen Zukunftsvision beruhen.

Entwicklungsszenario Kombination eines Entwicklungsrahmens und einer alternativen Handlungsstrategie. Es stellt im Rahmen des IMA ein Szenario umfassendster Art dar, weil alle zu betrachtenden Teilaspekte - externe Triebkräfte des globalen Wandels und alternative Handlungsstrategien - vollständig festgelegt sind.

Equity-Analyse Analyse der Beurteilungen von Handlungsstrategien eines Konfliktbereichs durch die Stakeholder. Dabei werden die Abweichungen zwischen den einzelnen Bewertungen gemessen, wodurch in einem iterativen Prozess Kompromisslösungen aufgezeigt werden können.

Flussgebietsmanagement (auch: Wassermanagement) Gesamtheit der Maßnahmen, die dazu dienen, die Gewässer so zu bewirtschaften, dass sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen einzelner dienen, vermeidbare Beeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen und der direkt von ihnen abhängenden Landökosysteme und Feuchtgebiete im Hinblick auf den Wasserhaushalt unterbleiben und damit insgesamt eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet wird (sinngemäß aus Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes vom 25.06.2002). Aus dieser Gesamtaufgabe, die auch das Grundwassermanagement einschließt, werden für GLOWA-Elbe II die Konfliktbereiche Oberflächenwasserverfügbarkeit, Oberflächengewässergüte und Hochwasserrisiko fokussiert.

Gewichtung von Kriterien (auch Kriteriengewichtung) Zuordnung von Präferenzen in Bezug auf die vorliegenden Bewertungskriterien. Es kann mit einer Kriteriengewichtung (eines Entscheidungsträgers oder einer Stakeholder-Konsens- Gewichtung) gearbeitet werden oder auch alternativ mit vielen Einzelgewichtungen der verschiedenen Stakeholder.

Globaler Wandel Veränderungen der Umwelt, die den Charakter des Systems Erde zum Teil irreversibel modifizieren und deshalb direkt oder indirekt die natürlichen Lebensgrundlagen für einen Großteil der Menschheit spürbar beeinflussen. Dabei wird unter dem Begriff Umwelt die Gesamtheit aller Prozesse und Räume verstanden, in denen sich die Wechselwirkungen zwischen Natur und Zivilisation abspielt. Die globalen Veränderungen der Umwelt sind sowohl natürlich bedingt als auch anthropogen. (WBGU 1993) Im GLOWAElbe- Projekt wird als Unterkategorien des globalen Wandels auch von gesellschaftlichem Wandel und Klimawandel gesprochen.

Handlungsfelder Öffentliche Politikbereiche oder private Bereiche, in denen entscheidungsrelevante Optionen für Managementaktivitäten existieren (Handlungsoptionen), die durch einzelne Entscheidungsträger durchgesetzt werden können. Handlungsoption Einzelne Option oder Maßnahme in einem Politikbereich oder privaten Bereich (Handlungsfeld), die zur Behebung oder Minderung eines Konflikts in der Untersuchungsregion beitragen kann oder könnte.

Handlungsstrategie Kombination von Handlungsoptionen eines oder verschiedener Handlungsfelder zur Lösung eines Konfliktes in der Untersuchungsregion.

IMA - Integrativer Methodischer Ansatz für GLOWA-Elbe Wissenschaftliches Konzept mit einer speziellen Bewertungsphilosophie zur Analyse und Bewertung von Szenarien unter den Unsicherheiten des globalen Wandels. Es liefert im Rahmen von GLOWA-Elbe einheitliche methodische Kategorien und gibt mit speziellen Forschungsschritten und -phasen eine allgemeingültige Vorgehensweise zum Erreichen der Projektziele vor.

Ist-Zustand (auch Status quo) Ausgangszustand zu Beginn der Simulationsperiode eines Entwicklungsszenarios oder eines Wandelszenarios.

Klimaszenario (auch: Klimawandelszenario) Wandelszenario für den Teilaspekt Klima des Entwicklungsrahmens. Klima-Referenzszenario Wandelszenario für den Teilaspekt Klima des Entwicklungsrahmens, bei dem von einer Beibehaltung des gegenwärtigen Klimas ausgegangen wird.

Konfliktanalyse Analyse der gegenwärtigen und zukünftigen konfligierenden Akteursinteressen im Untersuchungsraum.

Kosten-Wirksamkeitsanalyse Volkswirtschaftliches monokriterielles Bewertungsverfahren für Handlungsstrategien, in dem die privaten und sozialen Kosten zur Erreichung eines vorgegebenen Zielzustandes als Bewertungsmaßstab verwendet werden.

Kriterium siehe Bewertungskriterium

Monokriterielle Bewertung von Handlungsstrategien Bewertung von Handlungsstrategien unter Verwendung eines Bewertungskriteriums unter Einsatzes eines speziellen Bewertungsansatzes (Beispiel für GLOWA Elbe: Nutzen-Kosten-Analyse, Kostenwirksamkeitsanalyse, ökologische Bewertung von Wasserstandsänderungen etc.)

Multi-Indikatoren-Matrix Matrix mit den alternativen Handlungsstrategien eines Konfliktbereichs und den Datenwerten für die Indikatoren als Zeilen und Spalten; Input für die multikriterielle Bewertung von Handlungsstrategien.

Multi-Kriterien-Matrix Matrix mit den Alternativen Handlungsstrategien eines Konfliktbereichs und den Bewertungskriterien als Zeilen und Spalten; Input für die multikriterielle Bewertung von Handlungsstrategien.

Multikriterielle Bewertung von Handlungsstrategien (auch: multikriterielle Entscheidungsanalyse) Bewertung von Handlungsstrategien unter Verwendung verschiedener zuvor unter Stakeholderbeteiligung definierter Bewertungskriterien mittels des Einsatzes von multikriteriellen Bewertungsverfahren und -algorithmen (Beispiel für GLOWA-Elbe: PROMETHEE-Verfahren, NAIADE-Verfahren).

Nachhaltige Entwicklung Eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen (Brundtland- Kommission 1987).

Nutzen-Kosten-Analyse Monokriterielles Bewertungsverfahren, in dem die Wohlfahrtswirkungen einer Handlungsstrategie in Form der aggregierten Nutzen und Kosten der betroffenen Akteure ermittelt werden und die aggregierte Nutzen-Kosten-Differenz oder -Relation als Bewertungsmaßstab verwendet wird.

Ranking der Entwicklungsszenarien Ergebnis einer multikriteriellen Entscheidungsanalyse, das die analysierten Entwicklungsszenarien auf Basis der Gewichtung der Bewertungskriterien in einer Reihenfolge von günstigen bis zu ungünstigen Szenarien auflistet.

Referenz-Handlungsstrategie (auch: Referenzstrategie) Handlungsstrategie, die die gegenwärtige Politikausrichtung inklusive aller gegenwärtig durchgeführten Handlungsoptionen in dem untersuchten Konfliktbereich charakterisiert. Alle anderen Handlungsstrategien werden im Vergleich zu dieser Referenz, die ein business as usual darstellt, analysiert und bewertet.

Referenzszenario Ein Bündel von Wandelszenarien, das als Referenz für die Analyse verschiedener Entwicklungsrahmen verwendet wird. Es beinhaltet eine wahrscheinliche oder als wahrscheinlich wahrgenommene gesellschaftliche Entwicklung ohne Klimawandel.

Stakeholder Betroffene Personen und/oder Interessengruppen in einem Konflikt inklusive der Behörden und Entscheidungsträger, die Entscheidungsbefugnis zum Umgang mit dem Konflikt besitzen.

Stakeholderanalyse Analyse der Stakeholderkonstellation zur Ermittlung der Interessenkonflikte zwischen Stakeholdern und zur Ermittlung der Entscheidungsstruktur im untersuchten Konfliktbereich.

Status quo (auch: Ist-Zustand) Ausgangszustand zu Beginn der Simulationsperiode eines Entwicklungsszenarios oder eines Wandelszenarios.

Status-quo-Analyse Analyse und modellgestützte Abbildung des Zustandes ausgewählter Parameter in der Gegenwart mit dem Ziel, die Genauigkeit eines Modells zu testen. Referenzzeitraum ist ein Basisjahr oder eine Basisperiode.

Szenario des globalen Wandels: siehe Wandelszenario

Technologieszenario Wandelszenario für den Teilaspekt 'Technologieentwicklung' im Kontext des Entwicklungsrahmens.

Trade-Off-Analyse Analyse im Rahmen einer multikriteriellen Entscheidungsanalyse zur Ermittlung der Spielräume in den Kriteriengewichtungen, bei denen eine Veränderung des Ergebnisses noch nicht eintritt. Das Ergebnis gibt Hinweise auf Kompromiss- Handlungsstrategien zwischen Stakeholdern.

Trend Lineare oder nicht-lineare Beschreibung einer zukünftigen Entwicklung zwischen Ist-Zustand und Zustand zu einem Zeitpunkt in der Zukunft.

Verhaltensszenario Wandelszenario für den Teilaspekt 'Verhalten/ Verhaltensentwicklung' im Kontext des Entwicklungsrahmens.

Versiegelungsszenario Wandelszenario für den Teilaspekt 'Versiegelung von Böden' im Kontext des Entwicklungsrahmens.

Wassermanagement (auch: Flussgebietsmanagement) Gesamtheit der Maßnahmen, die dazu dienen, die Gewässer so zu bewirtschaften, dass sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen einzelner dienen, vermeidbare Beeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen und der direkt von ihnen abhängenden Landökosysteme und Feuchtgebiete im Hinblick auf den Wasserhaushalt unterbleiben und damit insgesamt eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet wird (sinngemäß aus Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes vom 25.06.2002). Aus dieser Gesamtaufgabe, die auch das Grundwassermanagement einschließt, werden für GLOWA-Elbe II die Konfliktbereiche Oberflächenwasserverfügbarkeit, Oberflächengewässergüte und Hochwasserrisiko fokussiert.

Wandelszenario (synonym mit Szenario des globalen Wandels) Quantifizierter Entwicklungspfad einer externen Triebkraft des globalen Wandels (driving force) über einen vorgegebenen Zeitraum. Die betroffene externe Triebkraft zeichnet sich dadurch aus, dass sie durch Aktivitäten von Einzelakteuren in der Untersuchungsregion nicht beeinflusst werden kann (Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftswachstum, technologischer Wandel etc.). Unterbegriffe: gesellschaftliches Wandelszenario: Wandelszenario mit einer gesellschaftlichen Triebkraft wie z. B. Nachfrageentwicklung auf Märkten, Technikentwicklung etc.
Klimawandelszenario: Wandelszenario mit Bezug auf die Klimaentwicklung

Wirkungsanalysen Wissenschaftliche Analysen zur Ermittlung der Wirkungen von Wandel- oder Entwicklungsszenarien.

Zukunfts-Unsicherheitsanalyse Analyse von Entwicklungsszenarien mit gleichen Handlungsstrategien, aber verschiedenen Entwicklungsrahmen. Die Ergebnisse geben Auskunft darüber, welches Risiko mit der Umsetzung einzelner Handlungsstrategien verbunden ist.

 

13.04.2005
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