CashEval

Early Action Cash Transfers: Randomisierte Wirkungsevaluierung eines neuen Instruments der Humanitären Hilfe

Durch die fortschreitende globale Erderwärmung wird die Existenzgrundlage von Kleinbauern und Viehhaltern in vielen Regionen der Erde bedroht. Neben graduellen Veränderungen von Temperatur und Niederschlag spielt vielerorts das Auftreten von Extremwetterereignissen eine entscheidende Rolle. Das Vorhaben zielt darauf ab, neue Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Early Action Cash Transfers zu generieren. In Early Action Cash Transfer-Programmen werden humanitäre Unterstützungsleistungen an Haushalte gegeben, die dem Risiko eines extremen Wetterereignisses ausgesetzt sind. Die Ausgabe der Leistungen basiert auf der Vorhersage eines extremen Wetterereignisses und erfolgt bevor der prognostizierte Katastrophenfall eintritt. Während Early Action Cash Transfers derzeit mit hohen Erwartungen diskutiert werden, liegen bislang keine methodisch robusten Erkenntnisse vor, ob dieses Instrument die erhoffte Wirkung erzielt. Das Studiendesign kausale Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit von vorausschauender humanitärer Hilfe im Kontext der Mongolei. Ziel des Vorhabens ist es jedoch, die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Länder und Extremwetterereignisse so weit wie möglich zu erreichen. Erstens werden allein Geldüberweisungen (und nicht Sachmittel) als Mittel der vorausschauenden humanitären Hilfe in Betracht gezogen. Geldüberweisungen sind für Durchführungsorganisationen der humanitären Hilfe ein relativ einfaches Instrument und können in ähnlicher Weise in anderen humanitären Kontexten, in denen Bank- oder Mobile-Banking Infrastrukturen bestehen, umgesetzt werden. Dies erhöht die Übertragbarkeit der Ergebnisse über den Kontext der Mongolei hinaus und damit die Relevanz des Vorhabens. Zweitens werden die beiden geplanten wissenschaftlichen Studien ausführlich aufzeigen und diskutieren, welche geographischen, institutionellen, sozio-ökonomischen und klimatischen Faktoren für die Ergebnisse kontextspezifisch sind. Dadurch soll es Leserinnen und Lesern erleichtert werden, die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere geographische Kontexte bemessen und verstehen zu können.

Das Projektziel ist die Generierung und Verbreitung von methodisch robusten fundierten Erkenntnissen darüber, ob und wie bedingungslose Early Action Geldleistungen die Resilienz von Haushalten gegenüber extremen Wetterereignissen erhöhen können. Außerdem wird ein Entscheidungstool entwickelt, das Stakeholdern erlaubt, zukünftig systematisch über Zielgruppen und Höhen von Geldleistungen zu entscheiden.

Das PIK leitet das Konsortium. Inhaltlich ist PIK für die wissenschaftliche Komponente des Projektes verantwortlich, darunter fallen der Entwurf des Studiendesigns (Randomized Controlled Trial), die Bereinigung und ökonometrische Auswertung der quantitativen Daten, sowie die Anfertigung und Präsentation zweier wissenschaftlicher Studien. Um kausale Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit von Early Action Cash Transfers ziehen zu können, wurden im Rahmen des Projekts eine Early Action Cash Transfer Intervention auf Basis eines rigorosen randomisierten Studiendesigns durchgeführt. Eine zufällig ausgewählte Stichprobe von Haushalten mit Viehbesitz, die im Winter 2020/21 einem besonders hohen Wetterrisiko ausgesetzt sind, erhieten Cash Transfers in Höhe von 150-250 Euro. Die Auswahl der Begünstigten erfolgte durch eine von PIK-Wissenschaftlern durchgeführte Zufallsauswahl auf Grundlage des vom PIK implementierten Coping with Shocks Household Panel Surveys. Die Implementierung der Geldleistungen sowie das Monitoring erfolgen durch den Projektpartner People in Need Mongolia.

Duration

Feb 10, 2021 until Apr 30, 2023

Funding Agency

Auswärtiges Amt

Funding Call

Referat S08 – Multilaterale Gestaltung der Humanitären Hilfe   

Contact

Kati Krähnert