Viele Entwicklungs- und Schwellenländer, die auf Landwirtschaft angewiesen sind und in eher trockenen Regionen liegen, sind bereits heute von Wasserknappheit und den damit verbundenen Problemen betroffen. Diese Länder werden in Zukunft zusätzlich zu weiter steigendem Wasserbedarf unter den Folgen des Klimawandels in Form von veränderten, oft geringeren und variableren Niederschlägen zu leiden haben. Selbst wenn sich die Wasserknappheit nur in einigen Regionen verschärfen sollte, hätte dies doch weltweite Auswirkungen, da die Länder durch Handel in Beziehung stehen: In einer globalisierten Welt werden regionale Wasserknappheiten zu einem überregionalen Problem und gleichzeitig wird regionale Wasserknappheit von externen Triebkräften mitbestimmt. Vielfach ist die Wurzel der Wasserknappheit jedoch nicht der physische Mangel an Wasser, sondern ungenügende institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen, inadäquate ökonomische Anreize sowie fehlende technologische Kapazität für ein nachhaltiges Wassermanagement. Demnach ist die Wasserkrise im Wesentlichen eine Managementkrise, die mit einer sinnvollen Kombination verschiedener regional angepasster Massnahmen für ein effizienteres Wassermanagement und ggf. einem optimierten überregionalen Agrarhandel zumindest teilweise bewältigt werden kann. In engem Zusammenhang dazu stehen ethische Aspekte der Wassernutzung, wie insbesondere die Frage einer gerechten intra-generationellen Verteilung knappen Wassers auf unterschiedliche Nutzergruppen unter Berücksichtigung von inter-generationeller Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Das Projekt "Nachhaltiges Wassermanagement in einer globalisierten Welt" verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der die ökonomischen, rechtlichen, technologischen und ethischen Aspekte des regional-globalen Wassermanagements an ausgewählten Beispielen integriert behandelt.
* Quantitative Analyse der zukünftigen Wasserknappheit unter Berücksichtigung von Klimawandel und sozioökonomischem Wandel (global und in ausgewählten Regionen)
* Analyse des möglichen Beitrags verschiedener Wasserbewirtschaftungsmassnahmen (Erhöhung der Wassernutzungseffizienz in der Landwirtschaft, Ausdehnung von Ackerflächen, virtueller Wasserhandel) zur Minderung regionalen Wasserstresses
* Aufarbeitung der derzeitigen globalen Wasserethik-Debatte und fundierte ethische Analyse verschiedener Wassermanagementstrategien
* Entwicklung von Politikstrategien zur effektiven, effizienten und gerechten Regulierung von Wasserressourcen, global und in ausgewählten Regionen
* Entwicklung von Ansätzen zur Reduzierung der Übernutzung des Gemeinschaftsguts Wasser