Robuste und flexible Lieferketten sind für den internationalen Handel von steigender Bedeutung. Mit zunehmender Komplexität und Länge der Versorgungsketten erhöht sich dabei deren Vulnerabilität. Zudem operiert die globale Wirtschaft immer schneller und dichter getaktet, sodass bereits kleinste Verzögerungen in den hochvernetzten Produktions- und Lieferketten verheerende Auswirkungen auf das gesamte Wirtschaftssystem haben können. Es steht mittlerweile außer Zweifel, dass disruptive und unerwartbare Wetterextreme aufgrund der globalen Erwärmung immer wahrscheinlicher und stärker werden, wodurch die Gefahr lokaler Produktionsausfälle und damit das Risiko für Engpässe in den globalen Lieferketten steigen. Weitere Faktoren wie Streiks oder andere für die Produktion oder das Transportnetzwerk relevante Ereignisse – insbesondere in politisch ohnehin instabilen Regionen – erhöhen die Risiken zusätzlich. Gleichzeitig greifen die bisherigen, zumeist erfahrungsbasierten Lösungsstrategien zur Stabilisierung häufig nicht mehr.
Am PIK wurde in den letzten Jahren mit [zi:n] ein Modell entwickelt, das einen signifikanten Beitrag zu einer solchen Stabilisierung und Resilienz von Lieferketten im weltweiten Warennetzwerk leisten kann.
Das einzigartige multiparametrische Analyse- und Modellierungstool ermöglicht es zukünftig, Risiken frühzeitig und umfassend zu erkennen und dadurch bei Bedarf schneller als bisher reagieren und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. Nachdem die Grundlagenforschung abgeschlossen und eine klare Verwertungsperspektive gegeben ist, werden derzeit im Rahmen eines VIP+-geförderten Projekts die technische Machbarkeit und die wirtschaftliche Anwendbarkeit validiert.
Bei positiver Validierung soll [zi:n] als Software-as-a-Service (SaaS) Dienstleistung angeboten werden, die ein besseres Risikomanagement bei Planung und Betrieb von Lieferketten ermöglicht (supply chain risk management - SCRM). Potenzielle Kunden einer angestrebten Ausgründung sind insbesondere global agierende Unternehmen, aber auch (Rück-)Versicherer und staatliche Institutionen.
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Dipl.-Ing. Timon Graf
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