Bisher mangelte es an öffentlich zugänglichen Daten zur Waldzertifizierung auf regionaler Ebene. Dem begegnet die neue Karte, welche nun zertifizierte Waldflächen mit einer Auflösung von einem Kilometer anzeigt. Das ist weit detaillierter als bisher verfügbare Karten. Die Karte ist online frei verfügbar und wurde jetzt im Fachmagazin Forest Policy and Economics beschrieben. Forscher des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) haben sie gemeinsam mit dem Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und der Norwegian University of Life Sciences (NMBU) entwickelt.
Die Karte ermöglicht wichtige Einblicke in die Auswirkungen von Zertifizierung bei der Bekämpfung von illegaler Entwaldung. So hilft sie beispielsweise dabei, Umweltabkommen zu koordinieren, die angesichts des steigenden Biomasse-Bedarfs immer relevanter werden. "Wir müssen sicherstellen, dass durch Biomasse, die zum Beispiel in Energie umgewandelt wird, Klimaschutzbemühungen und die Biodiversität nicht geschädigt werden", sagt Sabine Fuss, Leiterin der MCC-Arbeitsgruppe Nachhaltiges Ressourcenmanagement und globaler Wandel, die an dem Projekt mitgearbeitet hat. "Die neue Karte ist ein wichtiges Werkzeug, das zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz beitragen kann."
Das Kartenprojekt vereint Länderstatistiken mit modernen Fernerkundungstechniken, wissenschaftlicher Bürgerbeteiligung und Crowdsourcing. Dieser hochauflösende Ansatz wird nun zum ersten Mal auf die Waldzertifizierung angewendet. Er ermöglicht einer breiten Palette von Nutzern – darunter Politiker, NGOs, Wissenschaftler, Forstorganisationen, Privatanleger und die breite Öffentlichkeit – in den Bereich ihres jeweiligen Interesses „hineinzuzoomen“. Die Karte geht damit einen bedeutenden Schritt in Richtung Transparenz und Glaubwürdigkeit für Verbraucher.
Um die Brauchbarkeit ihrer Daten zu verbessern, nutzten die Forscher die interaktive Online-Crowdsourcing-Plattform Geo-Wiki. Darüber können die verschiedenen Nutzer Feedback geben, um die Karte weiter zu verbessern. Auch über die Plattform ist die Karte offen zugänglich.
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