Planetare Wellen treiben Monsunregenfälle in Südamerika an

20.12.2018 - Der Monsunregen in Südamerika wird großenteils von riesigen Luftströmen hoch oben in der Atmosphäre angetrieben, so eine neue Studie. Mit innovativen Methoden zur Erforschung von Telekommunikations- verbindungen zwischen verschiedenen Teilen der Welt fanden die Wissenschaftler Belege dafür, dass die so genannten Rossby-Wellen - Luftströme, die von den Tropen zur Antarktis und zurück schwingen, während sie um die Erde kreisen - für die Schwankungen der regionalen Niederschläge vor allem in Teilen Brasiliens und Argentiniens entscheidend sind. Dies wurde bereits vorher vermutet, aber nach Wissen der Autoren nie richtig konzipiert und in den Daten nachgewiesen.
Planetare Wellen treiben Monsunregenfälle in Südamerika an

„Unsere Ergebnisse sind für einige dicht besiedelte Gebiete, insbesondere für die Umgebung von Sao Paulo und Buenos Aires, von großer Bedeutung", sagt Maximilian Gelbrecht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Wir hoffen, dass dies die Wettervorhersagen verbessern kann, die in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger werden." Während es in der Studie nicht um Klimaauswirkungen geht, wurde die Region in den letzten Jahren von einigen schweren Dürren heimgesucht, die einen Zusammenhang mit der globalen Erwärmung haben könnten. Daher das Interesse, die Schwankungen der Niederschläge besser zu verstehen. Frühere Studien anderer Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang zwischen der globalen Erwärmung und Veränderungen im Verhalten von Rossby-Wellen.

„Die vorliegende Studie ist ein weiteres Ergebnis unserer komplexen Systemwissenschaft", sagt Projektleiter Jürgen Kurths vom PIK. „Unser Ansatz basiert auf High-End-Mathematik, liefert aber praktische Einblicke in regionale Niederschläge, was für die Betroffenen wirklich wichtig ist."

Artikel: M. Gelbrecht, N. Boers, J. Kurths (2018): Phase coherence between precipitation in South America and Rossby waves. Science Advances 4, eaau3191 [DOI:10.1126/sciadv.aau3191]

Weblink zum Artikel: http://advances.sciencemag.org/content/4/12/eaau3191