Inwieweit führt die Klimakrise dazu, dass Menschen ihre Heimat verlassen? Fünf Jahre lang, von 2016 bis 2021, untersuchte die slowakische Ökonomin Barbora Šedová dieses Thema für ihre Doktorarbeit. Davon fünf Monate als Forschungsaufenthalt an den US-Eliteunis Yale und Columbia – und die übrige Zeit am Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Jetzt wurde das mit summa cum laude bewertete Ergebnis von der Universität Potsdam als die herausragende Dissertation des Jahres 2021 gewürdigt.
Betreut von Matthias Kalkuhl, dem Leiter der Arbeitsgruppe Wirtschaftswachstum und menschliche Entwicklung, forschte sie am MCC zu Klima-Migration im globalen Süden und deren Abhängigkeit etwa von Einkommen, Bildung, Bezug zur Landwirtschaft oder Möglichkeiten der Klima-Adaption. So fand sie heraus, dass die Landflucht in Indien eher der Anpassung an negative Klimaeinflüsse dient als in Subsahara-Afrika, wo man sich wegen niedriger Einkommen oft keinen Umzug leisten kann. Und lokale Klimaereignisse führen eher zur Binnenmigration, die dadurch ausgelösten allgemeinen Preisschübe für Lebensmittel hingegen eher zum Weggang ins Ausland. Aktuell leitet Barbora Šedová das FutureLab „Sicherheit, ethnische Konflikte und Migration“ am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sowie das vom Auswärtigen Amt finanzierte Projekt „Weathering Risk“ zu durch die Erderhitzung ausgelösten Kriegen und Konflikten.
Quellenhinweis zur zitierten Dissertation:
Sedova, B., 2021, Heterogeneous Effects of Weather and Climate Change on Human Migration, Universität Potsdam
https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/index/index/docId/53673
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