Das neue Emissionshandelssystem für Gebäude und Straßenverkehr (ETS2), das die Europäische Kommission im Rahmen des Fit-for-55-Pakets vorschlägt, ist von zentraler Bedeutung für die Dekarbonisierung dieser beiden Sektoren. Ein EU-weit einheitlicher CO2-Preis hat jedoch erhebliche finanzielle Verteilungswirkungen — sowohl zwischen den EU-Mitgliedstaaten als auch innerhalb der einzelnen Mitgliedsstaaten selbst. Um dem ETS2 und seinem Preissignal die nötige politische Robustheit und dauerhafte Glaubwürdigkeit zu verleihen, ist es von großer Bedeutung, dass diese Verteilungswirkungen so gehandhabt werden, dass Solidarität und Fairness gewährleistet wird. Fachleute vom Ecologic Institute, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change, Stiftung Umweltenergierecht und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung haben verschiedenen Optionen um den so genannten Social Climate Fund auf ihre jeweiligen Implikationen untersucht.
Ariadne-Report:
Benjamin Görlach, Michael Jakob, Katharina Umpfenbach, Mirjam Kosch, Michael Pahle, Théo Konc, Nils aus dem Moore, Johannes Brehm, Simon Feindt, Fabian Pause, Jana Nysten, Jan Abrell (2022): Ensuring the Fairness and Solidarity of the ETS2 for Road Transport and Buildings. Kopernikus-Projekt Ariadne, Postdam.
Weblink zum Report (auf Englisch): https://ariadneprojekt.de/publikation/report-ensuring-the-fairness-and-solidarity-of-the-ets2-for-road-transport-and-buildings/
Deutschsprachige Zusammenfassung: https://ariadneprojekt.de/media/2022/06/Ariadne-Report_ETS2-SCF_ZusammenfassungDE_Juni2022.pdf
In einer weiteren Ariadne-Analse analysieren Fachleute vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, dem Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung IER der Universität Stuttgart sowie dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer Verschärfung der EU-ETS-Ziele anhand verschiedener Modelle. Die Ergebnisse zeigen: Eine Umschichtung des Budgets zwischen dem EU-Emissionshandel und den Effort Sharing Regulation Sektoren der derzeit diskutierten Größenordnung kann unter dem Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Effizienz vorteilhaft sein. Die Auswirkungen auf die Wohlfahrt der Volkswirtschaft sind jedoch – gegeben den derzeitigen Wissensstand bezüglich Vermeidungskosten – relativ gering. Es zeigt sich zudem, dass die CO2-Preise, die notwendig wären, um die Klimaziele 2030 zu erreichen, zwischen 130 und 210 €/tCO2 im EU-EHS und zwischen 175 und 350 €/tCO2 für die energiebezogenen ESR-Emissionen (ESR-E) liegen, wenn CO2-Preise die einzigen Politikinstrumente sind, die zum Klimaschutz verwendet werden. Die Preise unterscheiden sich je nach Annahmen zu Technologieentwicklung und Basispfad der verschiedenen Modelle.
Ariadne-Analyse:
Jan Abrell, Süheyb Bilici, Markus Blesl, Ulrich Fahl, Felix Kattelmann, Lena Kittel, Mirjam Kosch, Gunnar Luderer, Drin Marmullaku, Michael Pahle, Robert Pietzcker, Renato Rodrigues, Jonathan Siegle (2022): Optimale Zuteilung des CO2-Budgets der EU: Eine Multi-Modell-Bewertung. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam.
Weblink zur Analyse: https://ariadneprojekt.de/publikation/analyse-optimale-zuteilung-des-co2-budgets-der-eu
Weitere Informationen: https://ariadneprojekt.de/news/den-eu-emissionshandel-staerker-in-anspruch-nehmen-zur-entlastung-der-nationalen-klimaziele/
Weitere Informationen zum Projekt:
https://ariadneprojekt.de/
Folgen Sie dem Ariadnefaden auf Twitter:
https://twitter.com/AriadneProjekt
Kontakt:
Sarah Messina
Leitung Kommunikation Ariadne
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Telefon: +49 (0) 331 288 2544
Email: ariadne-presse@pik-potsdam.de