Die PIK-Direktoren Johan Rockström und Ottmar Edenhofer gaben eine gemeinsame Eröffnungsrede im ersten Panel der Konferenz zum Thema „Klimawandel - Ein Risiko für die globale Sicherheit". „Im vergangenen Jahr hat uns die Erde eine hohe Rechnung dafür ausgestellt: Der Dürresommer in Deutschland, Regenfluten in Japan, Hurricanes in der Karibik, Waldbrände in den USA. Wetterextreme treffen Menschen weltweit, zerstören Leben, bedrohen Existenzen, verschlingen Unsummen an Geld. Wir müssen gegen die Klimakrise vorgehen - jetzt", sagte Rockström. Edenhofer fügte hinzu: „Wir Europäer müssen gemeinsam Tempo machen – gerade wenn andere ihre Versprechen aus dem Pariser Klimaabkommen infrage stellen. Treibhausgasen einen fairen Preis geben ist dafür ein zentrales Instrument – und dies weltweit und in verschiedenen Entwicklungskontexten: Klug eingesetzt, können die dadurch gewonnenen Mittel Stabilität und Entwicklung befördern – durch Investitionen in Gesundheitsvorsorge und nachhaltige Infrastruktur."
"Berlin Call for Action" formuliert drei wesentliche Handlungsfelder
Die Konferenz wurde gemeinsam von Bundesaußenminister Heiko Maas, dem ehemaligen US-Außenminister John Kerry und dem Präsidenten von Nauru Baron Waqa eröffnet. Acht Außenminister und mehr als 25 Delegationen waren bei dem hochrangigen Treffen anwesend. Deutschland ist derzeit nichtständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates und hat Klima und Sicherheit zu einer der wichtigsten politischen Prioritäten seiner zweijährigen Amtszeit gemacht. Über die Motivation zur Durchführung dieser Konferenz informiert das Auswärtige Amt: „Nur eine faktenbasierte Politik, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, kann nachhaltige Lösungen entwickeln." Auf der Rednerliste standen unter anderem der UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grande, Margot Wallström, schwedische Außenministerin, und Wolfgang Ischinger, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz.
Gemeinsam haben die Teilnehmer den "Berlin Call for Action" erarbeitet. Sie formulierten drei wesentliche Handlungsfelder: Erstens empfehlen sie, eine gründliche globale Risikoanalyse in jede Politikplanung einzubeziehen. Mögliche katastrophale Auswirkungen des Klimawandels oder anderer Umweltbelastungen in großem Maßstab sollten in allen Politikbereichen berücksichtigt werden, von der Sicherheitspolitik über den Handel, Investitionen, Entwicklungszusammenarbeit und darüber hinaus. Zweitens fordern sie eine bessere Ausstattung der internationalen Institutionen bei klimabedingten Katastrophen. Dies gilt für internationale Klimafinanzierungsinstitutionen, Entwicklungsbanken und regionale Organisationen, aber auch für die mit der Umsetzung betrauten nationalen Agenturen und für bilaterale Handels- und Investitionsabkommen. Drittens fordern die Unterzeichner mehr Anstrengungen, um die noch zu separierten Politikfelder der internationalen Sicherheit und Friedensförderung einerseits und der nachhaltigen Entwicklungs- und Klimapolitik andererseits zu verbinden.
"Es ist eine globale Kraftanstrengung": Gemeinsamer Gastbeitrag von Außenminister Heiko Maas und den PIK-Direktoren Ottmar Edenhofer und Johan Rockström in ZEIT Online: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-06/klimawandel-aussenpolitik-massnahmen-treibhausgase-infrastruktur
Weblink zum „Berlin Call for Action“: https://berlin-climate-security-conference.de/callforaction
Weblink zum Hintergrundpapier der Konferenz: https://berlin-climate-security-conference.de/background