Klimaschäden könnten Unternehmensgewinne bis 2035 jährlich um bis zu 7 Prozent reduzieren

11.12.2024 - Unternehmen, die sich nicht an Klimarisiken wie extreme Hitze anpassen, könnten bis 2035 bis zu sieben Prozent ihres Jahresgewinns verlieren – ein Verlust, der nahezu die Hälfte der wirtschaftlichen Einbußen durch COVID-19 ausmacht. Das zeigt ein neuer Bericht des Weltwirtschaftsforums, unter Beteiligung von Johan Rockström, Direktor vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK. Der Bericht schlägt eine Brücke zwischen den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen des Erdsystems und deren Folgen für die Wirtschaft.
Klimaschäden könnten Unternehmensgewinne bis 2035 jährlich um bis zu 7 Prozent reduzieren
Unternehmen ohne Resilienzstrategien riskieren bis 2035 erhebliche Gewinnverluste – in Städten wie Seoul könnten zunehmende Hitzewellen Geschäftsaktivitäten beeinträchtigen. Foto: Lifeforstock/ Unsplash

Ohne Resilienzstrategien risikieren Unternehmen bis 2035 erhebliche Gewinnverluste, die zu einem Großteil auf das Risiko zunehmender Hitze zurückzuführen sein werden, heißt es in dem Bericht "Business on the Edge: Building Industry Resilience to Climate Hazards". Für börsennotierte Unternehmen könnte das bis 2035 jährliche Anlagevermögensverluste von 560 bis 610 Milliarden US-Dollar bedeuten. Darunter am stärksten betroffen sind Telekommunikations-, Versorgungs- und Energiesektoren. Für Unternehmen in energieintensiven Sektoren, die es nicht schaffen zu dekarbonisieren, könnte laut Bericht allein die CO2-Bepreisung bis 2030 bis zu 50 Prozent ihrer Gewinne schmälern.

Da klimabedingte Risiken jede Phase der Lieferketten stören, hängt die Stabilität von Volkswirtschaften maßgeblich von einem funktionierenden Erdsystem ab. Deshalb warnen führende Forschende, darunter auch PIK Direktor Johan Rockström, dass sich bereits fünf Erdsysteme unumkehrbaren Kipppunkten annähern, darunter die Eisschilde Grönlands und der Westantarktis.

Im Gegensatz dazu zeigt ein weiteres Papier mit dem Titel „The Cost of Inaction: A CEO Guide to Navigating Climate Risk“, dass jeder in Klimaanpassung investierte Dollar bis zu 19 US-Dollar an vermiedenen Verlusten für ein Unternehmen generieren kann. Grüne Märkte könnten außerdem bis 2030 von 5 Billionen auf 14 Billionen US-Dollar anwachsen, was darauf hindeutet, dass frühe Investitionen in nachhaltige Lösungen und Anpassungsstrategien einen Wettbewerbsvorteil sichern. Gemeinsam liefern die beiden Berichte einen Leitfaden, wie Unternehmen angesichts wachsender Klimarisiken dekarbonisieren und Resilienzsstrategien aufbauen können.

Link zum Bericht "Business on the Edge: Building Industry Resilience to Climate Hazards ":

https://www.weforum.org/publications/business-on-the-edge-building-industry-resilience-to-climate-hazards/

Link zum Bericht "The Cost of Inaction: A CEO Guide to Navigating Climate Risk”:

https://www.weforum.org/publications/the-cost-of-inaction-a-ceo-guide-to-navigating-climate-risk/

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