IPBES Nexus-Report: Integrierte Ansätze zur Lösung globaler Krisen erforderlich

17.12.2024 - Aktuelle Maßnahmen gegen den Verlust der biologischen Vielfalt, gegen Klimawandel oder Wasserknappheit sowie die Herausforderungen in den Bereichen Ernährungssicherheit und Gesundheit werden oft getrennt voneinander verfolgt. Das wird der Komplexität dieser miteinander zusammenhängenden Krisen nicht gerecht, so ein neuer Report des Weltbiodiversitätsrats IPBES. Der Nexus-Report ist der erste umfassende globale Bericht, der die Verbindungen zwischen diesen Krisen untersucht. Die Autorinnen und Autoren, u.a. vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), rufen zu stärker integrierten Lösungen auf und zeigen, wie sich der fortschreitende Rückgang der Biodiversität direkt auf die Ernährungssicherheit, die Wasserqualität und -verfügbarkeit, die menschliche Gesundheit, die Widerstandsfähigkeit gegen Klimafolgen und nahezu alle anderen Ökosystemleistungen auswirkt.
IPBES Nexus-Report: Integrierte Ansätze zur Lösung globaler Krisen erforderlich
Feuchtgebiete spielen für die biologische Vielfalt eine wichtige Rolle und dienen als Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten. (Foto: Evans Dims / Unsplash)

Der Bericht über die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und Klimawandel betont, dass Umwelt-, Gesellschafts- und Wirtschaftskrisen eng miteinander verwoben sind. Er bietet mehr als 60 spezifische Handlungsoptionen, um diese Zusammenhänge anzugehen und in fünf Schlüsselbereichen den gemeinsamen Nutzen zu maximieren: biologische Vielfalt, Wasser, Ernährung, Gesundheit und Klimawandel.

„Wenn wir so weitermachen wie bisher, ohne die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Wasser, Nahrung, Gesundheit und Klimawandel zu berücksichtigen, werden wir sowohl der Umwelt als auch unserem Wohlbefinden schaden“, sagt PIK-Forscher Alexander Popp, einer der Hauptautoren des Kapitels ‚Future Interactions Across the Nexus‘. „Nur wenn wir Synergien in diesen kritischen Bereichen fördern, können wir die globalen politischen Ziele erreichen, die in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, im Pariser Abkommen, dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt und dem Übereinkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung festgelegt sind.“

Der Nexus-Report ist das Ergebnis von drei Jahren Arbeit von 165 führenden internationalen Expertinnen und Experten aus 57 Ländern. Er wurde am 16. Dezember von 147 Regierungen angenommen. Im Berichts wird die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes zur Bewältigung der komplexen und miteinander verknüpften Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, hervorgehoben. Szenarien, die sich nur auf die Optimierung der Ziele für eine dieser Krisen konzentrieren, führten oft zu negativen Ergebnissen für andere Bereiche, warnen die Autorinnen und Autoren. Das PIK hat kürzlich zu Berichten über alle drei Rio-Konventionen - UNFCCC, CBD und UNCCD - beigetragen und die Bedeutung gemeinsam koordinierter Maßnahmen in diesen Rahmenwerken hervorgehoben.

Der Weltbiodiversitätsrat IPBES ist ein unabhängiges zwischenstaatliches Gremium mit fast 150 Mitgliedsregierungen, das 2012 gegründet wurde. Es bietet politischen Entscheidungsträgern objektive wissenschaftliche Bewertungen des Wissensstands über die biologische Vielfalt des Planeten, die Ökosysteme und die Beiträge, die sie für die Menschen leisten, sowie die Instrumente und Methoden zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung dieser lebenswichtigen Naturgüter.

Weblink zum Nexus Report:

https://www.ipbes.net/node/85582

Weblink zu IPBES:

https://www.ipbes.net/

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