Der sechste Sachstandsbericht (AR6) des Weltklimarats IPCC hat gezeigt, dass die globalen Klimaziele auf kosteneffiziente Weise erreicht werden können. Die Frage, wer diese Investitionen finanzieren soll, ist jedoch Gegenstand einer anhaltenden Debatte auf den Weltklimagipfeln wie der eben zuende gegangenen COP28. Die Studie stützt sich nun auf neue Prinzipien der Klimagerechtigkeit und konzentriert sich auf den Bedarf an Klimaschutzinvestitionen, die kurzfristig bis 2030 getätigt werden müssen.
"Wir kommen zu dem Schluss, dass die von den Industrieländern den Entwicklungsländern zugesagten 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz und Anpassung nicht ausreichen, um den Umfang der Finanzierung zu erreichen, der erforderlich ist, um das langfristige Temperaturziel auf faire Weise zu erreichen. Selbst unter den günstigsten Fairness-Annahmen für die reichen Länder müssen die globalen Finanzströme in die Entwicklungsländer auf 250 bis 550 Milliarden US-Dollar pro Jahr aufgestockt werden", sagt Keywan Riahi, Direktor des IIASA-Programms für Energie, Klima und Umwelt und einer der Mitverfasser der Studie.
Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen in einkommensschwachen Regionen sind nicht nur aus ethischer Sicht wichtig, sondern können, wie die Autoren erklären, auch eine produktive Verwendung von Kapital sein. "Wir befinden uns in der Beschleunigungsphase einer Reihe von Technologien zur Emissionsminderung. Wenn wir sie mit der für unsere Klimaziele erforderlichen Geschwindigkeit einsetzen wollen, müssen wir sicherstellen, dass sie auch in den ärmeren Regionen der Welt in großem Umfang zum Einsatz kommen", sagt Christoph Bertram, Forscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Mitautor der Studie.
Studie
Kontakt
PIK Kommunikations Team
+49 331 288 2507
presse@pik-potsdam.de