Die Auswirkungen des Klimawandels stellen in vielen Teilen der Welt eine direkte Bedrohung für Frieden und Stabilität dar. Extremwetter wie Dürren, Flutkatastrophen und Stürme gefährden schon heute die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Der Klimawandel wird diese Dynamiken in der Zukunft weiter verstärken. Ziel der Konferenz war es, wissenschaftsbasierte Antworten mit Blick auf Prävention, Widerstandsfähigkeit und Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln und an bisherige Initiativen anzuknüpfen.
PIK-Forscherin Dr. Šedová sprach auf der Konferenz dazu, wie sich der Klimawandel auf Mobilität und Migration auswirkt. Dabei ging es etwa um folgende Fragen: In welchen Regionen werden die Menschen den Vorhersagen zufolge am stärksten von Klimamobilität betroffen sein, und was sind ihre Beweggründe, ihre Heimat zu verlassen? Wie bewegen sich die Menschen in den verschiedenen Regionen (z. B. regionale Migration, zirkuläre Migration, Migration außerhalb des Kontinents) und wie ist die lokale Einstellung zur Mobilität als Anpassungsstrategie? Dr. Šedová leitet am PIK die Weathering Risk-Initiative, die gemeinsam mit adelphi im Auftrag des Auswärtigen Amtes zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Konfliktrisiken forscht. Zugleich ist Dr. Šedová Ko-Leiterin des FutureLab - Sicherheit, ethnische Konflikte und Migration am PIK.
PIK-Forscher Prof. Dr. Christoph Gornott referierte zu Datenverfügbarkeiten als Engpass für Modelle, vor dem Hintergrund der Möglichkeiten der Datenwissenschaft zur Vorhersage von klimabedingen Konflikten. Ausgehend von verschiedenen Ansätzen zur Überwindung von Datenlücken wurde auf dem Panel mit Prof. Gornott erörtern, wo die Potenziale zur Verbesserung der Datenerfassung und des Zugangs liegen. Dazu gehören nicht nur eine verstärkte lokalisierte Codierung, um die transnationalen Auswirkungen des Klimawandels besser berücksichtigen zu können, sondern auch die Verwendung von Satellitenbildern und Geodaten für Vorhersagemodelle. Gornott ist Leiter der Arbeitsgruppe Anpassung in Agrarsystemen am PIK und Inhaber des Lehrstuhls für Agrarökosystemanalyse und Modellierung an der Universität Kassel.
Außenministerin Baerbock stellte die große Bedeutung wissenschaftlicher Datenanalyse in ihrer Rede auf der Konferenz heraus: „Wenn wir wissen, wo und wann extreme Wetterereignisse wahrscheinlich auftreten werden, können wir unsere Reaktion darauf besser ausrichten – nicht nur, um rückblickend wieder aufzubauen, sondern um proaktiv zu schützen.“ Wissenschaftliche Analysen, „Big Data“ und künstliche Intelligenz könnten als Werkzeuge für Frühwarnsysteme dabei helfen Leben zu retten, so die Außenministerin.
Die Ergebnisse der Konferenz sollen laut Auswärtigem Amt in das Treffen der G7‑Außenministerinnen und -Außenminister unter deutschem Vorsitz im Mai, die Berlin Climate & Security Conference im November und Initiativen auf der 27. Konferenz der Vertragsstaaten des UN-Klimarahmenübereinkommens (COP27) einfließen.
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