Wissenschaftler des PIK haben jetzt untersucht, ob sich die Wellenmuster in den letzten 35 Jahren verändert haben und anhand eines neu entwickelten Index herausgefunden, dass dies tatsächlich der Fall zu sein scheint. Während die atmosphärischen Wellen im Herbst bzw. frühen Winter stärker schlingerten, die atmosphärische Zirkulation also insgesamt "welliger" wurde, hat dieses Mäandern im Sommer eher abgenommen – dies deckt sich auch mit früheren Forschungsergebnissen zur verringerten Sturmaktivität im Sommer, was wiederum Hitzewellen verstärken kann.
Auch wenn die Frage nach der Ursache dieser Veränderungen der planetaren Wellen noch offen bleibt – hierzu können Veränderungen der Ozeanoberflächentemperatur in den Tropen ebenso gehören könnten wie die rapide Erwärmung der Arktis oder interne atmosphärische Variabilität. "Planetare Wellen sind eng mit Extremwetterereignissen verknüpft – verändern sich diese großen Wellenmuster, kann sich das auswirken auf die Häufung von Wetterextremen und ihre Folgen für die Gesellschaft", fügt Ko-Autor Dim Coumou hinzu.
Artikel: Di Capua, G., Coumou, D. (2016): Changes in meandering of the Northern Hemisphere circulation. Environmental Research Letters [DOI: 10.1088/1748-9326/11/9/094028]
Weblink zum Artikel: http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/11/9/094028
Video (Englisch): https://youtu.be/tzMrHcWE1rU
Weblink zu früherer Forschung zu verringerter Sturmaktivität im Sommer: https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/verringerte-sturmaktivitaet-im-sommer-verstaerkt-hitzewellen?set_language=de