„Die letzten drei Jahren waren durch La Niñas geprägt, d.h. einer Abkühlung im Ost- und Zentralpazifik. Diese La Niñas haben vorübergehend die globalen Temperaturen um etwa -0.1°C gesenkt. Wenn dieses Jahr wieder einmal El Niño zum Zuge kommt, dann ist mit einem deutlichen Sprung in den globalen Temperaturen zu rechnen“ erklärt Hans Joachim Schellnhuber, Direktor Emeritus des PIK.
„Für 2024 ist dann mit einem neuen Rekord in der globalen Durchschnittstemperatur zu rechnen. Kurzzeitig könnte sie sogar 1.5°C Grad über dem vorindustriellen Mittelwert liegen,“ ergänzt Josef Ludescher vom PIK, Co-Autor der Studie.
Für ihre El Niño-Vorhersage griffen die Forscher auf mehrere von ihnen entwickelte Analyseverfahren zurück. Dabei gab ihnen die Analyse der Lufttemperaturen im tropischen Pazifik bereits Mitte letzten Jahres den ersten Warnhinweis für das Auftreten eines El Nino. Die Kombination mit weiteren Methoden erhärtete Ende des Jahres ihre Prognose, dass mit 89 prozentiger Wahrscheinlichkeit ein El Niño Phänomen in diesem Jahr auftreten wird. Die Lufttemperaturen im Zentralpazifik waren im letzten Jahr in einem sehr ungeordneten Zustand, d.h. sie verhielten sich sich weniger einheitlich als sonst. Dies hat zur Folge, dass wahrscheinlich ein mittelstarker bis starker El Nino 2023 zu erwarten ist.
Zum ersten Mal gelang den Forschern auch eine Vorhersage zum Typ des El Ninos. Sie erwarten für 2023 einen ostpazifischen El Nino. Wegen der dann erhöhten Wassertemperatur vor Ecuador und Peru rechnen sie dort mit starken Niederschlägen und, wegen der geringeren Planktonbildung, mit deutlich weniger Fischfang. Derzeit ist die im Westpazifik gespeicherte Wärme auf einem Rekordstand.
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