Die derzeitigen Zusagen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der meisten Nationen reichen nicht aus, um das 1,5°C-Limit einzuhalten. Wenn die Länder ihre Zusagen jedoch entsprechend aktualisieren, würde die Welt bis zum Ende dieses Jahrhunderts einen deutlich geringeren Anstieg von Überschwemmungen in Küstenregionen erleben: „Wären die Zusagen weitaus ehrgeiziger, würden die zentralen Vorhersagen für den Anstieg des Meeresspiegels durch schmelzendes Eis von 25 cm auf 13 cm im Jahr 2100 korrigiert“, sagt Hauptautorin Tamsin Edwards vom King's College London.
Während die Verluste des grönländischen Eisschildes um 70 % und die der Gletscher um 50 % im Vergleich zu den derzeitigen Zusagen reduziert würden, sind Vorhersagen darüber, wie viel die Antarktis unter den verschiedenen Szenarien zum Meeresspiegelanstieg beitragen wird, schwieriger: Bislang ist unklar, ob Schnee im kalten Zentrum des Eisschildes, das Schmelzen an den Küsten ausgleichen wird. Doch in ihrem pessimistischsten Szenario könnten die Eisverluste in der Antarktis fünfmal größer sein als in optimistischen Prognosen.
Für ihre Vorhersagen, die in Nature veröffentlicht wurden, kombinierten Edwards und ihre mehr als 80 Co-Autorinnen und -Autoren insgesamt 900 Simulationen von 38 internationalen Institutionen. Die Ergebnisse fließen in den sechsten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change ein, der noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll.
Link zum Artikel:
Tamsin Edwards et al. (2021): Projected land ice contributions to 21st century sea level rise. Nature. DOI: 10.1038/s41586-021-03302-y
Pressemitteilung des King's College:
Limit global warming to 1.5°C and halve the land ice contribution to sea level this century
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