Der Klimawandel erfordert flexible
Anpassungsstrategien, das erfordert immer genauere Kenntnis der Folgen.
Das interdisziplinäre Projekt untersucht die regionalen Auswirkungen
des Klimawandels und soll bis Ende 2011 abgeschlossen werden. Das
Forschungsprojekt wird vom Umweltministerium getragen und hat ein
Gesamtvolumen von ca. 1,8 Millionen Euro für dreieinhalb Jahre.
„Wir sind stolz, dass wir das Potsdam-Institut für eine dauerhafte
Zusammenarbeit gewonnen haben, die von gegenseitigem Nutzen sein wird“,
sagte Ministerin Conrad. „Die hervorragende wissenschaftliche
Begleitung durch dieses Institut und die weiteren beteiligten
Forschungseinrichtungen werden wichtige Impulse bei der Untersuchung
des
Klimawandels setzen. Gemeinsam verbindet uns die Notwendigkeit des
Klimaschutzes. Wir müssen – wie in unserem energie- und
klimapolitischen Konzept angelegt – einen unkalkulierbaren Wandel, der
keine Anpassung mehr zulässt, verhindern.“
Das PIK wird Ergebnisse aus Rheinland-Pfalz in seine Arbeiten
übernehmen, zum Beispiel in eine Studie zur nationalen Vulnerabilität
Deutschlands gegenüber dem Klimawandel. „Noch haben wir eine Chance,
einen wirklich desaströsen Klimawandel zu vermeiden. Aber die vor uns
liegenden Herausforderungen sind so groß, dass Wissenschaft und Politik
Hand in Hand arbeiten müssen. Eine vorausschauende Klimapolitik ist
nichts Wirtschaftsfeindliches, sie kann im Gegenteil die
Innovationskräfte eines Landes erheblich stärken", stellt Prof. Dr.
Schellnhuber fest.
„Der Klimawandel wirkt vor allem in der Fläche. Er betrifft sämtliche
Umweltsektoren und die gesamte Landnutzung, wobei die Effekte regional
unterschiedlich sein werden“, sagte Ministerin Conrad. „Deshalb werden
wir uns umfassend und auf einer fundierten wissenschaftlichen Basis mit
seinen Auswirkungen auf die Landschaft befassen.“
Forschungsprojekt „KlimLandRP“
„KlimLandRP“ betrachtet die Vielfalt der Natur- und Kulturlandschaft,
die land- und forstwirtschaftliche Nutzung eingeschlossen.
Repräsentative Standorte aber auch Extreme werden untersucht. Mögliche
Veränderungen werden zunächst für einen Zeitraum von bis zu 50 Jahren
projiziert, je nach Fragestellung auch bis zum Jahr 2100. Conrad: „Es
geht uns darum, Risiken, aber auch mögliche Chancen des Klimawandels zu
erkennen und nachhaltige Strategien oder auch Anpassungsmöglichkeiten
zu entwickeln. Damit können wir unsere Aktionsfelder ausweiten und dem
Klimawandel zum Beispiel auch ein zukunftsorientiertes
Landschaftsmanagement entgegen setzen.“
Die Studie baut auf dem 2007 veröffentlichten Klimabericht des Landes
auf und bezieht Programme wie KLIWA ein, das sich länderübergreifend
mit den Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Wasserwirtschaft
befasst.
Ziel ist eine umfassende Aufarbeitung des Klimawandels: die
Analyse der bisherigen und die Abschätzung der künftigen
Klimaentwicklung, die Weiterentwicklung von Methoden, das Gewinnen von
Erkenntnissen über die zu erwartenden Folgen des Klimawandels, die
Entwicklung wissenschaftlich fundierter Anpassungsoptionen und die
Identifikation weiteren Forschungsbedarfs.
Das Konzept für das Forschungsprojekt ist interdisziplinär und
ressortübergreifend angelegt, es nutzt Synergien, geht landesweit und
regionalspezifisch vor und umfasst regionalisierte Klimaprojektionen.
Fünf Module werden in enger Zusammenarbeit unterschiedlicher
Wissenschaftsbereiche interdisziplinär bearbeitet:
• Prof. Dr. Werner Konold, Institut für Landespflege der Universität
Freiburg, beschäftigt sich im Modul Wald mit Fragen zur
künftigen Entwicklung der Waldlandschaft .
• Das Institut für Agrarökologie/AgroScience in Neustadt nimmt sich
unter Leitung von Privatdozent Dr. Roland Kubiak des Moduls
Landwirtschaft an.
• Das Modul Biodiversität, geleitet von Prof. Dr. Alfred
Seitz vom Institut für Zoologie, Abteilung Ökologie, der Universität
Mainz, widmet sich dem Arten-/Natur- und Biotopschutz.
• „Klimawandel und Wasserhaushalt“ wird durch das Modul Wasser
abgebildet; Prof. Dr. Markus Casper vom Fachbereich
Geografie/Geowissenschaften (Physische Geographie) der Universität
Trier ist der wissenschaftliche Leiter.
• Zu erwartende klimabedingte Veränderungen des Bodens/Standorts
werden im Modul Boden unter Leitung von Geologiedirektor Dr.
Spies vom Landesamt für Geologie und Bergbau bearbeitet.
Das Forschungsprojekt wird von der Forschungsanstalt für Waldökologie
und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz koordiniert. Das
Wirtschaftsministerium unterstützt die Untersuchung ebenso wie das
Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht, das
insbesondere für klimatologische Fragestellungen zuständig ist.
Weitere Informationen:
Projektskizze KlimLandRP als PDF
Kontakt:
Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz
Stefanie Mittenzwei
E-Mail: presse@mufv.rlp.de, Tel.: 06131 164645
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Prof. Dr. Manfred Stock, E-Mail: stock@ pik-potsdam.de, Tel. 0331 288-2506
Pressestelle: Uta Pohlmann, E-Mail: presse@pik-potsdam.de,
Tel.: 0331 288-2507