Zwei Wissenschaftler des PIK werden am Sonntag eine Delegation der
Nachwuchsforscher im Wissenschaftspark Albert Einstein auf dem
Potsdamer Telegraphenberg zu einem Intensiv-Workshop empfangen. Sie
sollen einen umfassenden Einblick in die Klimafolgenforschung und ihre
Methoden erhalten. Neben dem aktuellen Wissenstand zum Klimawandel
werden den Jugendlichen Strategien zur Vermeidung des Klimawandels und
zur Anpassung an den trotz Klimaschutzmaßnahmen noch stattfindenden
Klimawandel vorgestellt. Vermeidungsoptionen sind etwa Steigerungen der
Energie-Effizienz, die Umrüstung auf erneuerbare Energiequellen, oder
auch die Nutzung von Kernenergie sowie die Abscheidung und
unterirdische Speicherung von Kohlendioxid aus fossilen Kraftwerken.
Methoden zur Risikobewertung dieser Optionen werden ebenfalls
vorgestellt.
In der zweiten Hälfte des Workshops sollen die Jugendlichen die
Möglichkeiten reflektieren können und in einem Planspiel direkt
anwenden. Es wird eine internationale Klimaverhandlung nachgestellt, in
der die Hauptargumente der aktuellen Klima-Energie-Debatte und das Für
und Wider verschiedener Klimaschutz-Szenarien diskutiert werden.
„Wichtig ist uns zu vermitteln, dass Wissenschaftler subjektive
Vorlieben, etwa für einen bestimmten Energiemix, streng von den
wissenschaftlich-technischen Sachzwängen trennen“, sagt Hermann Held,
einer der Leiter des PIK-Forschungsbereichs Nachhaltige
Lösungsstrategien. Er
begleitet den Talenteworkshop gemeinsam mit seinem Kollegen Torsten
Grothmann.
Die beiden Wissenschaftler erwarten von dem Workshop, den das
Bildungsministerium unter das Motto „Neugier“ gestellt hat, auch
ihrerseits neue Einsichten. Schüler hätten einen unverstellteren Blick
auf das Thema Klimawandel, sagt Grothmann, der am PIK
Anpassungsmöglichkeiten an den Klimawandel erforscht. „Uns
interessiert, wie die Schüler die Folgen des Klimawandels und
Gegenmaßnahmen bewerten und welche Handlungsbarrieren sie wahrnehmen“,
so Grothmann.
Als wichtiges Element des Workshops sehen die beiden Forscher das
Rollenspiel der Klimaverhandlung, in der um das Gemeinschaftsgut
Atmosphäre gerungen wird. Um faire Kompromisse zu erzielen, müssten
die Mitspieler Empathie aufbringen und nachvollziehen, was ihre
Verhandlungspartner zu ihren Positionen bewegt. „Wer das beherrscht,
verliert das Gesamtbild weniger leicht aus dem Blick“, sagt Hermann
Held.
Weiterführende Links:
Webseite des BMBF zum
Talenteworkshop am PIK
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