Erfahrungen der Finanzmarktkrise für den Klimaschutz nutzen

Teilnehmer der Potsdamer Klimakonferenz diskutieren über gemeinsame Verantwortung im Klimawandel
Erfahrungen der Finanzmarktkrise für den Klimaschutz nutzen

22.10.2008 - Die Industrienationen dürfen das Klima nicht weiter mit ungedeckten CO2-Krediten belasten. Die Klimaschutzpolitik sollte von der Finanzmarktkrise lernen. Dies wurde auf der dritten Potsdamer Klimakonferenz gefordert. Rund 270 Vertreter aus Politik, Umweltschutz, Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich gestern auf dem Telegraphenberg, um gemeinsam mit namhaften Referenten über Verantwortung im Klimawandel zu diskutieren und Handlungsoptionen auszuloten.

Wie können die Rollen von Wirtschaft, Staat, Konsument und Öffentlichkeit in diesem Prozess aussehen? Die diesjährige Potsdamer Klimakonferenz zeigte Handlungsmöglichkeiten auf – global und regional. Drei Vorträge zu aktuellen Fortschritten in der Klimaforschung, zum Stand der UN-Klimaverhandlungen und zur Klimaschutzpolitik in Deutschland eröffneten die Konferenz am Nachmittag. Prof. Hans Joachim Schellnhuber, der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, schloss die Konferenz mit seinem Beitrag „Zukunftspfade ins Jahr 2100“ ab.

„Wir sollten uns klar machen, dass wir immer noch mit derselben verhängnisvollen Mentalität, die uns in die gegenwärtige Finanzkrise geführt hat, mit dem Klima umgehen: Wir machen Anleihen bei der Natur, von denen wir schon jetzt wissen, dass wir sie nicht zurück zahlen können“, erklärte Schellnhuber in seinem Beitrag. Er gab zu bedenken, dass die Menschheit derzeit pro Jahr etwa die Menge an fossilen Brennstoffen verbrauche, wie sie geologisch in einer Million Jahre entstanden sei. „Hier holen wir kurzfristig große Gewinne heraus und denken nicht daran, welche Kapitalvernichtung wir betreiben. Um die langfristigen Folgen eines ungebremsten Klimawandels zu reparieren, würden selbst 500 Milliarden Euro nicht mehr ausreichen“, betonte Schellnhuber.

Die Potsdamer Klimakonferenz fand bereits zum dritten Mal statt. Die große Resonanz machte deutlich, dass sie sich als eine jährliche Veranstaltung nun fest etabliert hat, die das Wissen und die öffentliche Wahrnehmung um die Brisanz des Klimawandels schärft und gleichzeitig Akteure aus allen Bereichen zusammen bringt. Veranstalter der Konferenz sind das Potsdam-
Institut für Klimafolgenforschung e.V. (PIK), EUROPARC Deutschland e.V. und Honda Motor Europe (North) GmbH.

Zum Hintergrund:
Die Idee zur Potsdamer Klimakonferenz hat sich aus der seit 2004 bestehenden Partnerschaft von EUROPARC Deutschland e.V. und Honda Motor Europe (North) GmbH entwickelt. Die langfristig angelegte Zusammenarbeit steht unter dem Motto „Verantwortung für die Welt von morgen“ und will die Entwicklung der UNESCOBiosphärenreservate als Modellregionen für den Klimaschutz fördern. Im PIK fanden EUROPARC und Honda einen international anerkannten Partner. Die Potsdamer Klimakonferenz ist eine kommunikative Plattform, die wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Fragestellungen in den Bereichen Globaler Wandel, Klimawirkung und Nachhaltige Entwicklung diskutiert.


Weiterführender Link:
http://www.potsdamer-klimakonferenz.de/


Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Uta Pohlmann, Pressestelle, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Tel.: 0331/288-2507, E-Mail: presse@pik-potsdam.de

Borowski Communications, Alicja Nowak
Tel.: 040/72 96 09-62, E-Mail: a.nowak@bc-hamburg.de