Potsdam, 01.12.04
Professor Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Tyndall Centre for Climate Change Research in Großbritannien, und Professor Stefan Rahmstorf, Leiter der Arbeitsgruppe "Ozeanmodellierung" am PIK, sind für die nächsten vier Jahre als Mitglied in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) berufen worden. Das Bundeskabinett hat die Berufung heute beschlossen.
Als Mitglied des WBGU berät Hans Joachim Schellnhuber bereits seit 1992 die Bundesregierung in Fragen der globalen Umweltveränderungen, von 1996 bis 2000 leitete er als Vorsitzender das Gremium. Für Stefan Rahmstorf ist die Aufnahme in den WBGU eine Neuberufung.
Hans Joachim Schellnhuber übernahm 1991 als Gründungsdirektor die Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Seit 2001 forciert er als wissenschaftlicher Direktor den Aufbau des Tyndall Centre for Climate Change Research in Norwich/Großbritannien. Schellnhuber ist ein Pionier der integrativen Forschung, der sein Wissen um die komplexen Risiken der globalen Erwärmung in Wissenschaft, Politik, Medien und Öffentlichkeit diskutiert. Er ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Beiräte und Wissenschaftsorganisationen. Erst Anfang November wurde Schellnhuber in besonderer Form geehrt: Die britische Königin Elizabeth II ernannte ihn zum "Honorary Commander of the Most Excellent Order of the British Empire" (CBE).
Stefan Rahmstorf arbeitet seit 1996 am PIK. Dort erforscht er vor allem die Rolle der Meeresströmungen bei Klimaänderungen. 1999 wurde er von der amerikanischen McDonnell-Stiftung mit einem Förderpreis in Höhe von einer Million Dollar ausgezeichnet. Seit 2000 lehrt er außerdem als Professor im Fach "Physik der Ozeane" an der Universität Potsdam. Rahmstorf ist Mitglied im Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Baden-Württemberg und im Beirat der US-Administration zu abrupten Klimawechseln.
Der WBGU wurde 1992 als unabhängiges Beratergremium von der Bundesregierung eingerichtet. Der Beirat bewertet die globale Umweltentwicklung sowie die daraus folgenden gesellschaftlichen Probleme und hat die Aufgabe auf Risiken des Globalen Wandels aufmerksam zu machen. In seinen Gutachten gibt der WBGU konkrete Empfehlungen für umweltpolitisches Handeln und für Forschungsprogramme. Der WBGU besteht aus neun Wissenschaftlern, die natur- und gesellschaftswissenschaftliche Disziplinen vertreten. Die Mitglieder werden vom Bundeskabinett auf Vorschlag von den Ministern für Bildung und Forschung (BMBF) bzw. Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) für eine Dauer von vier Jahren berufen. Eine Wiederberufung ist zugelassen.
Kontakt:
WBGU, Dr. Benno Pilardeaux, bpilardeaux@wbgu.de, Tel. 030 263948-12
PIK, Anja Wirsing, presse@pik-potsdam.de, Tel. 0331 288-2507