Potsdam, 29.07.02
Die VolkswagenStiftung hat den Wissenschaftlern Ottmar Edenhofer (Ökonom) und Hermann Held (Physiker) vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) 661.600 Euro für eine fünfköpfige Nachwuchsgruppe in der fächerübergreifenden Umweltforschung bewilligt. In dem drei Jahre dauernden Projekt werden miteinander konkurrierende Handlungsmöglichkeiten zur Verminderung von Treibhausgasemissionen unvoreingenommen bewertet. Dazu gehören die Umstellung des weltweiten Energiesystems auf erneuerbare Energiequellen (Solar- und Windenergie), die Effizienzsteigerung des fossilen Energiesystems und die Lagerung von CO2 im tiefen Ozean und in geologischen Formationen. Ziel des Projektes ist es, einen volkswirtschaftlich optimalen und ökologisch verträglichen Mix solcher Optionen zu ermitteln. Dabei soll das am Institut entwickelte Modell MIND (Model of Investment and Technological Development) verwendet werden, mit dem sich der Einfluss von Investitionsentscheidungen auf den technischen Fortschritt erfassen lässt. Durch diese neu berücksichtigten Mechanismen werden sich klimapolitisch erwünschte Optionen volkswirtschaftlich vermutlich anders darstellen, als bislang in der Politikberatung behauptet. "Möglicherweise werden die Kosten für Emissionsverminderungen derzeit viel zu hoch eingeschätzt", so Ottmar Edenhofer vom PIK.
Darüberhinaus soll die Zuverlässigkeit der Modellergebnisse beurteilt, offengelegt und zu den Unsicherheiten von Klimaprognosen in Bezug gesetzt werden. Durch einen beständigen Dialog mit ausgewählten Partnern aus der Wirtschaft, der staatlichen Politik und den Nicht-Regierungsorganisationen will man Entscheidungsträger wissenschaftlich fundiert unterstützen. Der Dialog wird im Rahmen des Europäischen Klimaforums (http://www.European-Climate-Forum.net/) organisiert.
Interviews: Dr. Hermann Held (Hermann.Held@pik-potsdam.de) , Tel.: 0331-288-2564
Dr. Ottmar Edenhofer (Edenhofer@pik-potsdam.de) , Tel.: 0331-288-2565
Pressestelle PIK: Margret Boysen, Tel.: 0331-288-2507.
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