Neue Zahlen, neue Bewegung: Vom UN-Klimagipfel bis zum Global Carbon Project

25.09.2014 - Der UN-Klimagipfel diese Woche in New York hat auf unerwartete Weise einen Fortschritt gebracht. „Die meisten Politiker im Saal haben zwar Reden nach dem sattsam bekannten Muster gehalten – überschwängliche Formulierungen, minimalistische Zusagen“, sagte Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der selbst an dem Treffen von 120 Staatschefs teilnahm. „Aber das alles spielte sich vor einem neuartigen Hintergrund ab, den die mehr als 300.000 Menschen auf den Straßen von New York geschaffen haben. Wenn die Politik nicht zieht, muß die Zivilgesellschaft eben schieben. Letzte Woche wurde sichtbar, daß der Klimaschutz sich zur Weltbürgerbewegung entwickelt."
Neue Zahlen, neue Bewegung: Vom UN-Klimagipfel bis zum Global Carbon Project

Der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU), ein Beraterstab der Bundesregierung, hatte unter dem Ko-Vorsitz von Schellnhuber erst kürzlich das Sonder-Gutachten „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“ an die Bundesministerin für Umwelt und den Staatssekretär aus dem Bundesforschungsministerium übergeben. Der mehr als hundert Seiten starke Bericht skizziert mögliche Pfade für die Klimapolitik – etwa durch Divestment, das Abziehens von Investitionen aus dem Geschäft mit fossilen Brennstoffen, was jedem Unternehmen genauso wie jedem Bürger möglich ist.

Weltweit Aufsehen erregt haben unmittelbar vor dem UN-Gipfel die Berichte der Calderòn Commission (The New Climate Economy) und des Global Carbon Project. An beiden waren gemeinsam mit vielen anderen Forschern weltweit auch Experten des PIK beteiligt. Dessen Chef-Ökonom und Vize-Direktor Ottmar Edenhofer ist wissenschaftlicher Berater der Kommission des ehemaligen mexikanischen Präsidenten Felipe Calderòn, die klimafreundliche Wachstumspfade untersucht. Edenhofer wurde zu dem Bericht unter anderem von der New York Times befragt.

Die vom Global Carbon Project vorgelegten neuen Zahlen zu den weltweiten CO2-Emissionen stammen unter anderem aus einer Studie, an der PIK-Forscher Gunnar Luderer mitgewirkt hat. PIK-Vizedirektor Edenhofer veröffentlichte hierzu gemeinsam mit der Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft, Hildegard Müller, einen Gastbeitrag im Handelsblatt. In der Süddeutschen Zeitung schrieb PIK-Direktor Schellnhuber über das Thema –Beiträge, die auch in New York auf den Fluren diskutiert wurden.

 

Weblink zum Global Carbon Project: http://www.globalcarbonproject.org/carbonbudget/index.htm

Weblink zur New Climate Economy: http://newclimateeconomy.net/

Weblink zu der Studie mit PIK-Autor Luderer: http://www.nature.com/ngeo/journal/v7/n10/full/ngeo2248.html

Weblink zu einem Gastbeitrag Schellnhubers in der Süddeutschen Zeitung: http://www.sueddeutsche.de/wissen/klimawandel-je-laenger-wir-warten-desto-teurer-wird-es-1.2138908

Weblink zu einem Gastbeitrag Edenhofers im Handelsblatt: https://www.pik-potsdam.de/members/edenh?set_language=de

Weblink zum Gutachten des WBGU: http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/sondergutachten/sn2014/wbgu_sg2014.pdf