Die Kosten des Zögerns: Weißes Haus zitiert in Bericht PIK-Forscher

30.08.2014 - Wenn Klimapolitik weiter verzögert wird, könnten die Kosten stark steigen. Die US-Regierung macht diese Erkenntnis zu einer zentralen Botschaft eines kürzlichen erschienenen Berichts, in dem eine Reihe von Studien zitiert werden, die von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) geleitet wurden. Die Kosten für eine deutliche Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen steigen im Schnitt um 40 Prozent pro Jahrzehnt, heißt es in dem Bericht der Wirtschaftsberater des Präsidenten. Untätigkeit könne zu bleibenden ökonomischen Schäden führen, erklären sie - allein in den USA würden diese jährlich viele Milliarden Dollar betragen.
Die Kosten des Zögerns: Weißes Haus zitiert in Bericht PIK-Forscher

"Rasches Handeln ist in der Tat entscheidend, wenn man Klimaschutz-Ziele zu gesellschaftlich akzeptablen Kosten erreichen will", sagt Gunnar Luderer vom PIK, auf dessen Arbeit sich der Bericht gleich mehrfach bezieht. "Natürlich freut es uns zu sehen, dass unsere Forschung sich für wichtige Entscheidungsträger als nützlich erweist." Der Bericht stützt sich auf Ergebnisse unter anderem des RECIPE Projekts (Report on Energy and Climate Policy in Europe) und aus AMPERE (Assessment of Climate Change Mitigation Pathways and Evaluation of the Robustness of Mitigation Cost Estimates). Beides sind ganze Pakete von Veröffentlichungen aus dem Team von Ottmar Edenhofer, Chef-Ökonom des PIK. Hierzu zählt auch Michael Jakob, heute tätig am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), gegründet von PIK und Stiftung Mercator.

In einem Internet-Blogbeitrag des Weißen Hauses sprechen der Vorsitzende der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, Jason Furman, und der Obama-Berater John Podesta klare Warnungen aus. Einige Elemente im Klimasystem könnten "Kipppunkte" erreichen. Jenseits bestimmter Temperaturschwellen seien also große und unumkehrbare Veränderungen zu erwarten, erklären die beiden Berater. "Wirkungsvolle klimapolitsche Maßnahmen zu ergreifen, das ist wie der Erwerb einer Klima-Versicherung."

 

Weblink zum Klimabericht des Weißen Hauses: http://www.whitehouse.gov/sites/default/files/docs/the_cost_of_delaying_action_to_stem_climate_change.pdf

Weblink zum Internet-Blog des Weißen Hauses: http://www.whitehouse.gov/blog/2014/07/29/new-report-cost-delaying-action-stem-climate-change

Weblink zur PIK-Studie und den Kosten einer verzögerten Klimapolitik: https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/delaying-climate-policy-would-triple-short-term-mitigation-costs?set_language=de

Weblink zu AMPERE Studie: https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/die-eu-koennte-sich-vorreiterrolle-beim-klimaschutz-leisten?set_language=de

Weblink zur RECIPE Studie: https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/archiv/2012/201cit-pays-to-be-a-forerunner201d-studies-explore-second-best-scenarios-of-climate-policy?set_language=de