Mit dem Postdoc-Preis würdigte das Land Brandenburg Anne Biewald für ihre Forschungsarbeit zu sogenanntem virtuellem Wasser. Der Handel mit Nahrungsmitteln aus landwirtschaftlicher Produktion ist immer auch ein Handel mit dem Wasser, das während der Produktion verbraucht wird – dieses Wasser wird durch das Konzept des „virtuellen Wassers“ erfasst. Der Verbrauch hängt dabei stark von den klimatischen Bedingungen in der Produktionsregion ab: Für ein Kilo Getreide werden in Marokko etwa 2700 Liter Wasser aufgewendet, während die gleiche Menge Getreide in Deutschland mit nur 520 Litern Wasser hergestellt wird. Gemeinsam mit weiteren Autoren des PIK hat die Landschaftsökologin und Wirtschaftswissenschaftlerin Biewald den Einfluss des Welthandels auf regionale Wasserknappheit untersucht und herausgefunden, dass nicht die Menge des verbrauchten Wassers an sich entscheidend ist, sondern die Frage, ob Wasserreserven in wasserknappen Regionen bei der Produktion von Lebensmitteln angegriffen oder geschont werden.
Mit dem von Biewald und ihren Kollegen entwickelten Wasserknappheitsindex wird „das Konzept des virtuellen Wassers auf eine noch bessere Grundlage gestellt“, heißt es in der Begründung der Jury des Brandenburgischen Nachwuchswissenschaftlerpreises: „Der mit dem Preis ausgezeichnete Aufsatz ist in hohem Maße innovativ und liegt thematisch an der Schnittstelle zwischen Natur- und Sozialwissenschaften“.
Link zur Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg: http://www.mwfk.brandenburg.de/sixcms/detail.php/676459
Weitere Informationen zur preisgekrönten Studie „Valueing the impact of trade on local blue water“: https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/weltweiter-agrarhandel-kann-wasserstress-mindern