"Die Meereisbedeckung in der Barentssee (von Januar bis März auch in der Karasee) war wieder ungewöhnlich niedrig, verbunden mit einem Hochdruckgebiet in der Nähe dieser Region. Eine ähnliche Situation hat sich über dem Labradorsee entwickelt, besonder Mitte/Ende März. In der Folge gab es einen Einstrom von Kaltluft aus Nordosten, genau wie in unserer Studie beschrieben", sagt Petoukhov. "Große eisfreie Wasserflächen im Norden führen zudem dazu, dass die einströmende Luft feucht ist. Das kann ein Grund sein dafür, dass es in diesem Winter über den genannten Regionen zu starkem Schneefall gekommen ist.
Zu ähnlichen Ergebnissen sind auch Forscher anderer Institute gekommen. Jennifer A. Francis und Stephen J. Vavrus schreiben in den Geophysical Research Letters über „Evidence linking Arctic amplification to extreme weather in mid-latitudes“, Ralf Jaiser, Klaus Dethloff et al im Journal Tellus A über „Impact of sea ice cover changes in the Northern Hemisphere atmospheric winter circulation“ und Jiping Liu et al in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) über “Impact of declining Arctic sea ice on winter snowfall”.
Zur Studie von Vladimir Petoukhov:
http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/archiv/2010/erderwaermung-koennte-winter-kaelter-werden-lassen.
Einen Überblick über den Zusammenhang von Eisschmelze und kaltem Wetter und den von Petoukhov beschriebenen Mechanismus gibt auch Stefan Rahmstorf, Leiter des Forschungsbereichs Erdsystemanalyse des PIK, in seinem Blog:
http://www.scilogs.de/wblogs/blog/klimalounge/klimadaten/2013-03-19/winter-in-deutschland