„Unternehmensaktionäre werden derzeit nicht verantwortlich gemacht für die Folgen ihrer Investitionen - namentlich für Treibhausgasemissionen, die zum Klimawandel führen, oder für radioaktive Rückstände, die viele Jahrhunderte überdauern“, erklärt Schellnhuber aus. „Dies ist eine einmalige Situation – kurzfristiges Denken scheint in das Gesellschaftsrecht mit eingebaut zu sein“. Die neue Studie analysiert umfassend die strukturellen Mechanismen, welche die heutigen Energiesysteme prägen, und zeigt mit Blick auf die Transformation der Energiewirtschaft mögliche Lösungen auf.
Denn obwohl für konventionelle wie alternative Energiesysteme mehrere Gleichgewichtszustände möglich sind, führt die Pfadabhängigkeit des auf fossilen und nuklearen Energieträgern basierenden Sydastems zu einem strukturellen Ungleichgewicht. Das spiegelt sich etwa in der Verteilung staatlicher Subventionen wider: von 2007 bis 2010 wurden 496 Milliarden Dollar für konventionelle Energieträger (ohne Kernenergie) aufgewendet und 61 Milliarden Dollar für alternative Energien. Sogar Störungen wie die weltweite Finanzkrise führen tendenziell zur Verstärkung existierender Muster – Investitionen in die alternative Energieproduktion werden dann als riskanter wahrgenommen.
Artikel: Dangerman, A.T.C.J., Schellnhuber, H.J. (2013): Energy Systems Transformations. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Early Edition [doi:
Weblink zum Artikel: http://www.pnas.org/content/early/2013/01/02/1219791110
Weitere Informationen: http://www.iiasa.ac.at/web/home/about/news/PNAS--Shareholder-responsibility.en.html