Globale Erwärmung „verlangsamt sich nicht“

06.12.2011 - Eine neue Analyse von fünf der wichtigsten Temperatur-Datenreihen hat weiteres Stück Klarheit in Sachen Klimawandel gebracht. Trotz mancher Unterschiede zwischen den Messkurven zeigen sie einen nahezu identischen, stetigen globalen Erwärmungs-Trend über die vergangenen dreißig Jahre hinweg. Die Forscher haben drei Faktoren heraus gerechnet, die für kurzfristige Schwankungen verantwortlich sind: El Niño, Vulkanausbrüche und Veränderungen der Sonnenhelligkeit. „Die Unterschiede zwischen den Datenreihen gehen großteils auf ihre kurzfristigen Schwankungen zurück“, sagt Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, einer der Autoren der Studie. „Wenn man diese Schwankungen heraus nimmt, sind alle fünf sehr ähnlich.“
Globale Erwärmung „verlangsamt sich nicht“

El Niño ist ein natürliches und unregelmäßig auftretende Erwärmung des Wassers an der Oberfläche des Ozeans im östlichen tropischen Pazifik. Die natürlichen Veränderungen der Sonnen-Einstrahlung werden von einem ungefähr elfjährigen Zyklus bestimmt. Vulkanausbrüche haben einen kühlenden Effekt vor allem deshalb, weil sie winzige Tröpfchen und Teilchen in die Atmosphäre tragen, welche ein paar Jahre lang etwas von dem auf unseren Planeten auftreffenden Licht abschirmen. Die drei Datensätze von der Oberfläche der Erde wurden untersucht von Forschern der NASA, der US-amerikanischen Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), und dem Hadley Centre/Klima-Forschungs-Einheit im Großbritannien. Temperaturdaten über die untere Troposphäre beruhen auf Messungen mit Mikrowellen-Sensoren von Satelliten.

„Unser Ansatz zeigt: Die Vorstellung, dass der Trend globaler Erwärmung sich im vergangenen Jahrzehnt verlangsamt hat oder gar pausiert, ist ein unbegründetes Missverständnis", erklärt Rahmstorf. Die Studie wurde jetzt in den Environmental Research Letters veröffentlicht.

 

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