„Beschleunigter Klimawandel wird sehr wahrscheinlich Indiens Wirtschaftswachstum bedrohen“, sagt Kropp. „Die Verfügbarkeit von Wasser und die Ernährungssicherheit sind hier die zwei offensichtlichsten Probleme.“ Etwa die Hälfte von Karnatakas Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, die abhängig ist von den Regenfällen. „Daher ist der Monsun hier von entscheidender Bedeutung – und gerade der ist als mögliches Kippelement im Klimasystem einzuschätzen, infolge des menschgemachten Treibhausgas-Effekts.“ Die Verringerung von CO2-Emissionen bedeutet erhebliche Veränderungen im globalen Energiesystem. Zugleich importiert Indien mehr als 70 Prozent seines Ölbedarfs. „Dies zeigt, welche wechselseitigen Verbindungen der sozio-ökonomischen Herausforderungen und der Herausforderung durch den Klimawandel es gibt“, so Kropp. „Wie man diese in Einklang bringt, das ist eine Frage, bei deren Beantwortung Deutschland und Indien Vorreiter sein könnten.“
Karnataka, Gastgeber der Konferenz, ist einer von Indiens wichtigsten Bundesstaaten - seine Bevölkerungszahl entspricht der Frankreichs. Das Institut für sozialen und wirtschaftlichen Wandel, All-Indian Institute for Social and Economic Change, ist auf der Ebene des Bundes beteiligt an der Entwicklung von Plänen für den Klimaschutz. Das Nord-Süd-Projekt des PIK forscht mit anderen akademischen Partnern unter anderem zu Möglichkeiten einer Anpassung an den Klimawandel in indischen Städten wie Hyderabad, Kolkata und Cochin.