Im Auftrag der Versicherungswirtschaft haben drei Jahre lang Wissenschafter vom PIK in Zusammenarbeit mit Klimaexperten von der Freien Universität Berlin und der Universität Köln zu dem Thema geforscht. Dabei haben sie Daten zu den durch Unwetter verursachten Schäden der Vergangenheit eingespeist in computergestützte Klimamodelle, also in komplexe Berechnungen zu den Wechselwirkungen im Erdsystem. Grundlage war ein mittleres Szenario des Klimawandels, nicht etwa ein extremes.
Besonders in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Teilen Niedersachsens könnte es in Zukunft öfter heftig wehen, vor allem die Winterstürme werden der Studie zufolge dort zunehmen. Die ostdeutschen Bundesländer werden voraussichtlich ab 2040 von mehr und intensiveren Sommergewittern mit Starkregen und Hagel heimgesucht. Der bislang teuerste Sturm in Deutschland, „Kyrill“ 2007, kostete die Versicherungswirtschaft 2,4 Milliarden Euro. Künftig soll den Versicherern zufolge mit ähnlichen Stürmen im Durchschnitt alle zehn statt alle 50 Jahre zu rechnen sein.
„Der Klimawandel findet bei uns vor der Haustür statt“, so kommentierte dies der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Rolf-Peter Hoenen. „Je größer der CO2-Ausstoß, desto schneller wird der Klimawandel in Zukunft voranschreiten und um so extremer werden die Unwetter in Deutschland.“ Alle gesellschaftlichen Gruppen seien daher gefordert, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und die Anpassung an bereits unvermeidliche Klimaveränderungen voran zu treiben.