Extremereignisse wie Dürren, Überschwemmungen oder unkontrollierbare Waldbrände, die durch Klimaveränderungen ausgelöst oder verstärkt werden, führen dazu, dass ständig irgendwo auf der Welt Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Für jedes zusätzliche Grad der globalen Durchschnittstemperatur steigt etwa das Vertreibungsrisiko allein aufgrund von Überschwemmungen um 50 Prozent. Die Wissenschaft fängt gerade erst an, Vertreibungen zu erfassen, die durch weitere Auswirkungen des Klimawandels ausgelöst werden, wie z. B. Küstenerosionen, sich ändernde Wettermuster oder die Verschlechterung der Lebensbedingungen für gefährdete Gemeinschaften im Allgemeinen. Was bisher noch nicht quantifiziert wurde, sind die Humankosten von Vertreibungen durch Umweltkatastrophen. Die größten wirtschaftlichen Auswirkungen ergeben sich meist aus dem Verlust von Einkommen und der Notwendigkeit, die Vertriebenen unterzubringen und medizinisch zu versorgen. Während viele Länder begonnen haben, das Risiko von Extremereignissen auf die eine oder andere Weise einzuplanen, berücksichtigen die meisten Regierungen die Vertreibungsrisiken und die damit verbundenen Kosten nicht in den nationalen Entwicklungsplänen und Jahresbudgets, obwohl sich die Auswirkungen weltweit auf Milliarden von Dollar summieren können. In ihrem Kommentar fordert das Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Bina Desai vom IDMC umfassendere Risikobewertungen, Investitionen in die Katastrophenvorsorge und dauerhafte Lösungen für Menschen, die ihre Heimat verloren haben.
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