Im T20-Prozess befassen sich internationale Think Tanks mit den aktuellen Themen der G20 und erarbeiten wissenschaftlich fundierte Empfehlungen zunächst bis Sommer 2017, wenn die Staats- und Regierungschefs zu ihrem Gipfel in Hamburg zusammenkommen. Die Arbeitsgruppe „Climate Policy and Finance”, die von Ottmar Edenhofer und seinem Team am Mercator Institute of Global Commons and Climate Change (MCC) geleitet wird, beschäftigt sich konkret mit der Klimapolitik. Die G20-Staaten produzieren den Löwenanteil der Treibhausgase aus fossiler Energienutzung, deshalb ist das Erreichen der globalen Klimaschutzziele ohne sie nicht möglich. Die Arbeitsgruppe wird sich inhaltlich fokussieren auf die CO2-Bepreisung, den Aufbau nachhaltiger Infrastrukturen für ein CO2-armes Wachstum sowie „grüne“ Finanzierung als Hebel zur Innovationsförderung, so Edenhofer.
Innovation, Investition, Infrastruktur, Inklusion – das sind die vier Bereiche mit denen die G20 die Welt auf dem Weg zu Klimastabilisierung voranbringen und die Wirtschaft ankurbeln können und sollten. Das sagt der WBGU in seinem neuen Sondergutachten „Entwicklung und Gerechtigkeit durch Transformation: Die vier großen I“, das gestern Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka überreicht wurde. Konkret empfehlen die Wissenschaftler die Einrichtung eines „Zukunftsfonds“, finanziert durch eine Bepreisung von CO2-Emissionen und aus einer neuen Form der Erbschaftssteuer. Das Geld könnte unter anderem für eine umfassende Dekarbonisierung der Weltwirtschaft und auch dazu genutzt werden, die soziale und wirtschaftliche Ungleichheit zu senken.
Die Hauptempfehlungen des WBGU-Gutachtens: http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/presse/presseerklaerungen/WBGU_PE_Anlage_Hauptbotschaften.pdf