„Schaut man genauer hin, so zeigt das Steuern der Sonneneinstrahlung Züge von MAD“, schreibt Schellnhuber. „Die Abkürzung steht für ‚mutual assured destruction’, also die gesicherte gegenseitige Vernichtung, was die Philosophie des wahnwitzigen Wettrüstens war. Wenn das Klima vergleichsweise kostengünstig beeinflusst werden kann, indem man Raketen mit Aerosolen in die Atmosphäre schießt, wer entscheidet dann wann und wo die entscheidenden Knöpfe gedrückt werden?“ Manche Länder wie etwa Russland würden eine gewisse Erwärmung auf ihrem Gebiet begrüßen, erklärt Schellnhuber. Andere hingegen gar nicht.
„Die (relativ) guten Vorhaben, bei denen es um das Einfangen von CO2 geht, sind nicht bezahlbar; und die (relativ) bezahlbaren Vorhaben, bei denen es um ein Steuern der Sonneneinstrahlung geht, sind nicht brauchbar. Was also sollen wir tun? Die Antwort scheint offensichtlich und schlichtweg vernünftig: Absichtlich das unabsichtliche Geoengineering beenden, das verursacht wird durch unsere sorglose Nutzung von fossilen Brennstoffen“, so Schellnhuber. Anders gesagt: Dekarbonisierung.
Weblink zu PNAS: “Geoengineering: The good, the MAD, and the sensible”