Ereignisbasierte Modellierung ökonomischer Folgen des Klimawandels

Ereignisbasierte Modellierung ökonomischer Folgen des Klimawandels
Foto: S.Kesari/Unsplash

Es wird erwartet, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels von den räumlichen und zeitlichen Mustern der Wetterschwankungen (Extremereignisse oder Langzeittrends) abhängen. Einerseits kann sich die Wirtschaft in katastrophengefährdeten Regionen möglicherweise nicht zwischen den wiederkehrenden Klimaextremen erholen, oder die Wiederaufbaukosten übersteigen die nationalen Kapazitäten, was die Tragfähigkeit der Schulden gefährdet und möglicherweise zu Armutsfallen führt, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern. Andererseits können lokale Katastrophen globale Auswirkungen haben, da die regionalen Volkswirtschaften in ein komplexes Netz von Handelsbeziehungen eingebettet sind. Insbesondere das Zusammenspiel von Versorgungsausfällen, die durch ein gleichzeitiges Eintreffen von Klimaextremen hervorgerufen werden, kann die Gesamtverluste erhöhen, selbst wenn diese Ereignisse in verschiedenen Teilen der Welt auftreten.

Mit der Verfügbarkeit von sektorübergreifenden konsistenten und zeitlich und räumlich expliziten Projektionen für biophysikalische Auswirkungen sind wir in der Lage, diese Klimarisiken in einem RCP-SSP-Szenario-Rahmen zu behandeln. Dabei konzentrieren wir uns auf verschiedene Arten von Risiken, die von kurz- bis langfristigen sozioökonomischen Auswirkungen reichen:

  1. sektor- und ereignis-spezifische direkte Vermögensverluste
  2. Preisspitzen und Angebotsausfälle auf den globalen Agrarmärkten, welche zu regionalen Nahrungsengpässen führen
  3. die Verbreitung von katastrophenbedingten Verlusten im globalen wirtschaftlichen Netzwerk, die sowohl direkte als auch indirekte Schäden umfassen
  4. Transformationsrisiken klimapolitischer Instrumente wie nachteilige Verteilungswirkungen oder Verschiebungen der Wettbewerbsfähigkeit und der Handelsbeziehungen
  5. Langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern, inkl. potenzieller Schuldenkrisen.

Arbeitsgruppenleiter

Christian Otto

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Diese Arbeitsgruppe zielt darauf ab, ein tiefes Verständnis der wichtigsten Einflusskanäle von Klimaextremen auf das sozioökonomische System zu erlangen, indem empirische Methoden mit dynamischen makroökonomischen Modellen kombiniert werden. Wir entwickeln empirische Methoden, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die sozioökonomischen Entwicklungspfade der Länder zu quantifizieren. Diese reichen von kurzfristigen Auswirkungen wie Vermögensverlusten bis hin zu langfristigen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. Angetrieben von diesen empirischen Erkenntnissen entwickeln wir makroökonomische Modelle, die insbesondere mögliche Nichtlinearitäten und Langzeiteffekte berücksichtigen, die durch unvollständige Erholung zwischen den Ereignissen hervorgerufen werden. Um die Lücke zwischen linearen empirischen Modellen und rechenintensiven Modellierungsansätzen zu schließen, konzentrieren wir uns auf eine vereinfachte Darstellung der zugrundeliegenden Dynamik, die - durch Kalibrieren auf Beobachtungen - dennoch quantitative Bewertungen ermöglicht. Mit diesen Modellierungsansätzen streben wir an, i) unser Prozessverständnis zu verbessern, ii) Nichtlinearitäten in zukünftigen Projektionen zu erfassen, iii) realisierbare Bewältigungsstrategien zu bewerten und iv) die Darstellung dieser Extreme in großen integrierten Bewertungsmodellen wie REMIND zu repräsentieren.

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