Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat im Rahmen seines kommenden Hauptgutachtens zehn Schlüsselthemen identifiziert, die im Umgang mit der planetaren Gesundheit diskutiert werden sollen. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete am Dienstag eine Online-Diskussion, in der Sabine Gabrysch, Leiterin der PIK-Forschungsabteilung Klimaresilienz, ein Impulsstatement zu Gesundheit und globaler Nachhaltigkeit gab.
"Weltweit beobachten wir widersprüchliche Entwicklungen im Gesundheitsbereich. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebensbedingungen in vielen Teilen der Welt deutlich verbessert, und damit auch die Gesundheit der Menschen. Doch nicht alle haben von dieser Entwicklung profitiert: Viel zu viele Menschen, insbesondere die in Armut lebenden, leiden und sterben noch immer an Krankheiten, die verhindert oder geheilt werden könnten. Gleichzeitig haben der wachsende Wohlstand und der moderne Lebensstil zu neuen Gesundheitsproblemen geführt: Zu viel und ungesunde Nahrung, zu wenig Bewegung und Luftverschmutzung haben weltweit zu einem starken Anstieg von Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geführt, auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Hinzu kommen neue Gesundheitsrisiken durch menschliche Eingriffe in die Natur, die ein globales Ausmaß erreicht haben", so Sabine Gabrysch in einem Videostatement vor der Veranstaltung.
Nicht zuletzt hat unsere ressourcenintensive Lebensweise mit ihrem immensen Ausstoß von Treibhausgasen, der Zerstörung natürlicher Lebensräume und der zunehmenden Verschmutzung von Land und Meer zu einer planetarischen Krise geführt. Sie bedroht die natürlichen Lebensgrundlagen auf der Erde und damit die Gesundheit aller Menschen. Hitzewellen, katastrophale Überschwemmungen und Pandemien führen uns drastisch vor Augen, dass unsere Gesellschaft auf funktionierende Ökosysteme und ein stabiles Klima angewiesen ist. Die planetarische Krise könnte darüber hinaus den Zusammenhalt unserer Gesellschaften bedrohen und die Gesundheitssysteme überfordern. Die Krise bietet uns aber auch die Chance, unsere Vorstellung von Wohlstand und Fortschritt zu überdenken, mit Gewohnheiten zu brechen und unsere Gesellschaften gerechter, nachhaltiger und gesünder zu machen. Da die zunehmenden Umwelt- und Gesundheitsprobleme oft gemeinsame Wurzeln haben, können bei den Lösungsansätzen Synergien gefunden werden. Wir befinden uns an einem Scheideweg. Gesellschaft, Wirtschaft und Politik müssen Verantwortung übernehmen und einen umfassenden Wandel einleiten, der zu einem gesunden menschlichen Leben auf einem gesunden Planeten führt.
Informationen zur Veranstaltung finden sich hier:
https://www.wbgu.de/de/veranstaltungen/veranstaltung/2021-12-14-ip-webinar
Das oben genannte Diskussionspapier findet sich hier:
https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/impulspapier-health
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