„Das Haus der Menschheit ist marode und muss dringend saniert werden“, sagte Hans Joachim Schellnhuber, Vorsitzender des WBGU und Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. „Wir brauchen eine Revolution zur Nachhaltigkeit.“ Dirk Messner, stellvertretender Vorsitzender des WGBU, wies auf die enormen Kosten hin, die die Folgen des Klimawandels schon in wenigen Jahren mit sich bringen können, wenn nicht zügig gehandelt wird. Das heute Bundesforschungsministerin Anette Schavan und Bundesumweltminister Norbert Röttgen überreichte Gutachten zeigt die Machbarkeit einer Wende zur Nachhaltigkeit und definiert Entwicklungswege für eine solche „Große Transformation“, etwa im Energiesektor, im Bereich der Landnutzung und der Urbanisierung.
Dazu wurden zehn konkrete Maßnahmenbündel formuliert. Erneuerbare Energien sowie Stromnetze müssten ausgebaut, der Energiebedarf etwa durch effizientere Nutzung stabilisiert werden. Vorgeschlagen wird zudem, Klimaschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen und Ombudsleute zur Wahrung von Interessen zukünftiger Generationen zu benennen. Klimaschutz ist nach Einschätzung der Experten auch ohne nukleare Energie möglich, mit Engpässen in der Energieversorgung sei bei einem geordneten Ausstieg aus der Kernenergie nicht zu rechnen.