Die in der Fachzeitschrift Nature Food veröffentlichte Studie zeigt, dass die Werte für die Ernährungsvielfalt bei Frauen, die Wildnahrung verzehrten, im Juni um 13 Prozent und im Juli um 9 Prozent höher lagen als bei Frauen, die diese nicht zu sich nahmen. Diese Frauen verzehrten auch eher nährstoffreiches, grünes Blattgemüse wie Chakwar und Juteblätter. Den Forschenden zufolge kann eine typische, auf Grundnahrungsmitteln basierende Ernährung durch dunkelgrünes Blattgemüse erweitert werden und kritische Nährstofflücken in der Ernährung indischer Frauen zu bestimmten Zeiten des Jahres schließen, insbesondere bei denjenigen, die die geringste Ernährungsvielfalt aufweisen.
Das internationale Team, dem Forschende des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), der South Dakota State University, der University of Michigan, der Indian School of Business und der Universität Kopenhagen angehören, sammelte ein Jahr lang Ernährungsdaten von Frauen in zwei ländlichen Bezirken im Osten Indiens, um festzustellen, welchen Anteil Wildnahrung an ihrer Ernährung hat. Der Verzehr von wild wachsenden Nahrungsmitteln war im Juni und Juli am höchsten, was mit der "mageren" Jahreszeit in Indien zusammenfiel, wenn die Pflanzen gepflanzt, aber noch nicht erntereif sind. Die Studie zeigt, dass Wildnahrung in dieser Zeit nicht nur eine Nahrungsergänzung, sondern eine Notwendigkeit für die Menschen in dieser Region ist.
„Unsere Studienergebnisse verdeutlichen, wie wichtig politische Maßnahmen sind, die den Zugang der Menschen zu Wäldern und anderem Gemeindeland für die Ernährung sichern“, erklärt Mitautorin Nathalie Lambrecht vom PIK und betont: „Da der Klimawandel die Ärmsten noch stärker von Ernährungsunsicherheit bedroht, ist es von entscheidender Bedeutung zu verstehen, wie die Menschen ihre Ernährung verbessern können.“
Artikel:
Jennifer Zavaleta Cheek, Nathalie Lambrecht, Bowy den Braber, Nirali Akanachha, Dhanapal Govindarajulu, Andrew Jones, Ashwini Chhatre, Laura Vang Rasmussen (2023): Wild foods contribute to women’s higher dietary diversity in India. DOI: [10.1038/s43016-023-00766-1]
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