„Auf tiefgreifende Weise“ habe PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber „den aktuellsten Forschungsstand“ dargelegt, erklärte der chinesische Delegationsführer Du. Besonderes Interesse zeigte die Forschergruppe an den Unterschieden bei den möglichen Auswirkungen eines Anstiegs der weltweiten Durchschnittstemperatur um zwei oder um vier Grad Celsius. Schellnhuber verdeutlichte, dass bereits bei zwei Grad die Risiken steil ansteigen – bei vier Grad aber seien die Folgen nicht mehr kontrollierbar.
Schellnhuber stellte der Delegation auch das Nobelpreisträger-Symposium Nobel Cause vor, das vom PIK und der Asia Society Hong Kong in diesem Oktober ausgerichtet wird. „Das diesjährige Thema ‘4 C: Changing Climate, Changing Cities‘ ist angesichts der rasanten Urbanisierung in China gerade für dieses Land von großer Bedeutung“, erklärte Schellnhuber. Als bevölkerungsreichstes Land der Erde sieht sich China derzeit mit vielen weitreichenden Herausforderungen konfrontiert, die dem Klimawandel entspringen. „Dies kann aber auch eine große Chance für China darstellen, eine Führungsrolle in der Welt des 21. Jahrhunderts zu übernehmen, wo die Moderne den Übergang zur Nachhaltigkeit bewältigen muss“, so Schellnhuber. Das PIK sei gerne bereit, diesen Weg beratend und durch gemeinsame Projekte zu begleiten.
Optionen für eine Wiederbelebung des europäischen Emissionshandels zeigte Ottmar Edenhofer auf, er ist Leiter des PIK-Forschungsbereichs Nachhaltige Lösungsstrategien. So könne die Politik zunächst einen Mindestpreis einführen, der im Verlauf der Zeit steigt. Gemeinsam mit der Einführung einer Preisobergrenze sorge dies für eine Stabilisierung der Erwartungen von Investoren, die dann Geld in Technologien stecken, die sich durch einen niedrigen CO2-Ausstoß auszeichnen. Für Länder wie China, die derzeit ihr eigenes CO2-Emissionshandelsystem aufbauen, könnten diese Erfahrungen von besonderem Interesse sein, so Edenhofer.
Weblink zur National Development and Reform Commission (Englisch)