
Der Artikel verweist auf die unzureichenden Ergebnisse des letzten Weltklimagipfels in Aserbaidschan und beziffert den erforderlichen Betrag für die Klimafinanzierung auf 500 Milliarden Dollar jährlich zwischen 2025 und 2035. So viel benötigen Entwicklungsländer, um ihre CO2-Emissionen im Einklang mit dem 1,5-Grad-Limit zu reduzieren. Der Artikel beziffert, wie sich dies für die Geberländer auszahlen würde, am Beispiel einer Koalition von EU-Staaten mit Großbritannien, Norwegen, der Schweiz, Kanada, Japan, Australien und Südkorea. Ihr fairer Anteil läge bei jährlich 124 Milliarden Dollar (0,3 Prozent der Wirtschaftsleistung). Basierend auf einer konservativen Schätzung der vermiedenen Klimaschäden betrüge die jährliche Rendite 9 Prozent. Bei einer großzügigen Schätzung, die ebenfalls wissenschaftlich fundiert ist, läge die Rendite bei über 500 Prozent.
„Klimafinanzierung ist keine Entwicklungshilfe – sie ist eine hochrentable Investition in die globale wirtschaftliche Stabilität und Klimasicherheit zum Nutzen aller“, heißt es in dem Artikel. Allein in den vergangenen sechs Monaten wurden die klimabedingten Schäden durch die Hurrikans Helene und Milton in den USA, die Waldbrände in Los Angeles und die Überschwemmungen in Valencia in Spanien auf mehr als 500 Milliarden Dollar geschätzt. Und es besteht die Gefahr noch größerer Klimaschäden: „Das Überschreiten der 1,5-Grad-Grenze erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass planetarische Kipppunkte überschritten werden, einschließlich des Zusammenbruchs von Eisschilden, Meeresströmungen, Korallenriffen und Permafrost“, warnt das Forschungsteam. „Dies würde das Leben und die Lebensgrundlagen von Milliarden von Menschen bedrohen.“
Hauptautorin des Artikels ist Alissa Kleinnijenhuis, Gastprofessorin an der Cornell University in Ithaca, New York, und am Imperial College London. Weitere Autoren sind Patrick Bolton, Finanzprofessor an der Imperial College Business School, und Jeromin Zettelmeyer, Direktor der Brüsseler Denkfabrik Bruegel.
Artikel:
Kleinnijenhuis, A., Bolton, P., Edenhofer, O., Rockström, J., Zettelmeyer, J., (2025): Willing nations must pay others to decarbonize, Nature, Vol 649, [DOI 10.1038/d41586-025-00779-9]
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