Dazu Kirsten Thonicke, Vize-Leiterin des Forschungsbereichs Erdsystemanalyse und Expertin für das Thema Waldbrände am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:
"Die Waldbrände in Kalifornien erreichen gerade leider eine ganz neue Dimension extremer Waldbrände in einem bereits extremen Feuer-Jahr im US-Bundesstaat - angeheizt durch den menschgemachten Klimawandel. Bereits jetzt hat das Feuer dort eine Fläche zerstört, die mehr als doppelt so groß ist wie das Saarland. Mehr als 6000 Gebäude sind verbrannt.
Verschiedene Faktoren verstärken sich hier gegenseitig: Durch den ausbleibenden Regen in Kalifornien in den letzten Jahren ist es in der Region bereits extrem trocken. Verschlechtert wird die Situation durch die ungewöhnlich hohe Zahl von 129 Millionen toten Bäumen als Folge der kalifornischen Megadürre der letzten Jahre. Die extreme Trockenheit auf der gesamten Nordhalbkugel in diesem Sommer verschärft die Lage weiter. Zusätzlich angefacht werden die Waldbrände durch die extremen Winde und die geografischen Bedingungen von hohen Bergen und tiefen Tälern, die wie Schlote sind. Natürliche Faktoren und vom Menschen verursachte globale Erwärmungseffekte spielen hier verheerend zusammen.
Es ist leider ganz klar, dass solche Ereignisse mit ungebremstem Klimawandel wahrscheinlich zunehmen werden. Die globale Erwärmung und die damit steigenden Temperaturen erhöhen das Risiko von Dürren, die zu zerstörerischen Waldbränden mit beispiellosen Auswirkungen führen können. Dies ist und wird eine völlig neue Herausforderung für die Feuerwehrleute, die politischen Entscheidungsträger und die Bürger in Kalifornien - und in vielen anderen Regionen der Welt."