Gemeinsame Pressemitteilung von Germanwatch, FutureCamp ClimateFinance und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
„Unsere Analyse zeigt, dass der CO2-Fußabdruck
keinen Anreiz setzt, das Kernstück des notwendigen Umbaus, etwa im
Energiebereich, anzugehen. Investitionen werden eher in bereits emissionsarme
Sektoren wie den Dienstleistungsbereich gelenkt“, so Jörg Doppelfeld, Autor der
Studie von FutureCamp ClimateFinance. Ein kleiner CO2-Fußabdruck allein sei
kein aussagekräftiger Indikator für eine positive Klimaschutzwirkung.
„Es ist dringend erforderlich, dass sich der Finanzsektor geeignete Instrumente schafft, um eine konstruktive Rolle bei der anstehenden Transformation des Energiesystems zu spielen. Nur was gemessen werden kann, kann auch gemanagt werden. Kompakte Indikatoren müssen sich aber an der tatsächlichen Klimaschutzwirkung von Umschichtungen der Kapitalanlagen und Aktivitäten der Finanzinstitute ausrichten“, erklärt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Der Autor schlägt zwei Alternativen vor, die sich jeweils an branchenbezogenen
Benchmarks orientieren. So könnte festgelegt werden, dass nur in Unternehmen
investiert wird, die im jeweiligen Branchenvergleich niedrige Emissionen
aufweisen. Alternativ dazu könnten Fonds auch solche Unternehmen auswählen, die
sich verpflichten, ihre Emissionen gemessen am Branchenbenchmark um einen
bestimmten Prozentwert zu vermindern. „Für die Hälfte der EU-Emissionen lässt
die EU-Kommission derzeit solche Benchmarks entwickeln. Der Ansatz ist aber
auch für andere Branchen nutzbar, etwa für den Immobiliensektor“, sagt Armin
Haas vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Dabei ist wichtig, dass
das Anspruchsniveau der Benchmarks für alle Branchen in etwa vergleichbar ist.“
Die Studie Financed Carbon Footprints - Herausforderungen bei der Erhebung und mögliche Auswirkungen auf Energieinvestitionen ist unter http://www.germanwatch.org/corp/fcfp.htm abrufbar.
Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Dr. Jörg Doppelfeld, Autor der Studie, Geschäftsführender Gesellschafter, Climate Finance Consulting GmbH, (Mitglied der FutureCamp Gruppe), joerg.doppelfeld@future-camp.de
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer, Germanwatch, 0174 32 75 669, bals@germanwatch.org
Uta Pohlmann, Pressestelle, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, 0331 288 2507, presse@pik-potsdam.de