Gemeinsame Mitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der IPCC-Arbeitsgruppe
Die Autoren aus allen Weltregionen, 36 davon in Deutschland tätig, werden in den nächsten vier Jahren unentgeltlich die Kapitel des fünften Sachstandsberichts (Fifth Assessment Report, AR5) des IPCC verfassen und kontrollieren. Sie werden zudem zum zusammenfassenden Synthesebericht beitragen, der ebenfalls 2014 erscheinen soll.
Insgesamt waren rund 3000 Wissenschaftler von Regierungen, dem IPCC und zugelassenen Beobachter-Organisationen wie der Internationalen Energieagentur als Autoren nominiert worden. Wie das IPCC-Sekretariat mitteilte, sind das rund 50 Prozent mehr Nominierungen als für den vierten Sachstandsbericht aus dem Jahr 2007. Dies zeige, dass das Interesse der Wissenschaftler für den IPCC zu arbeiten zugenommen habe.
Bei der Auswahl, koordiniert von den jeweiligen Arbeitsgruppen, war das Fachwissen der nominierten Wissenschaftler ausschlaggebend. Neben dem Expertenstatus der einzelnen Autoren wurde darauf geachtet, die Spannbreite unterschiedlicher Ansichten zum Klimawandel in der Fachwelt widerzuspiegeln. Außerdem wurde die Herkunft und das Geschlecht der Nominierten berücksichtigt, um eine möglichst ausgewogene Auswahl treffen zu können. So konnten der Anteil von Autoren aus Entwicklungs- und Schwellenländern auf etwa ein Drittel und der Anteil weiblicher Wissenschaftler auf ein Viertel erhöht werden.
„Wir konnten eine Reihe exzellenter Autoren für die Zusammenarbeit gewinnen, darunter Ökonomen, Ingenieure, Sozialwissenschaftler und Philosophen“, sagt Ottmar Edenhofer, Co-Chair der am PIK angesiedelten Arbeitsgruppe III des IPCC „Vermeidung des Klimawandels“. Schwerpunkt des neuen Berichts der Arbeitsgruppe III werden Risiken und Unsicherheiten sein, die Strategien für den Klimaschutz berücksichtigen müssen.
„Wir wollen in dem Bericht auch gezielt auf ethische Fragen eingehen“, sagt Edenhofer. Die Autoren werden untersuchen, welche Auswirkungen des Klimawandels mit der Umsetzung verschiedener Lösungsstrategien nicht zu vermeiden wären. Neben Kosten und Vorteilen verschiedener Klimaschutzmaßnahmen sollen sich Entscheidungsträger auch über deren Risiken informieren können.
Hermann Held, Leiter des PIK-Forschungsbereichs „Nachhaltige Lösungsstrategien“, ist als Leitautor des Kapitels „Integrierte Risiko- und Unsicherheitsanalyse von Klimaschutzstrategien“ benannt worden. Elmar Kriegler wird als Leitautor ein Kapitel mitverfassen, in dem unterschiedliche Entwicklungspfade zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaftsweise analysiert werden.
Für den Bericht der Arbeitsgruppe II des IPCC, der Auswirkungen des Klimawandels behandelt, wurde Wolfgang Cramer als Koordinierender Leitautor benannt. Der Leiter des PIK-Forschungsbereichs „Erdsystemanalyse“ ist gemeinsam mit Stephen Schneider von der US-amerikanischen Stanford University verantwortlich für das Kapitel „Erkennung und Zuordnung beobachteter Auswirkungen“. Bill Hare wird als Leitender Autor zum Anfangskapitel des Berichts „Die Ausgangssituation“ beitragen.
Im Bericht der IPCC-Arbeitsgruppe I über die Physik des Klimawandels trägt Anders Levermann als Leitautor zu einem Kapitel über Veränderungen des Meeresspiegels bei. Andrey Ganopolski ist einer der Leitautoren eines Kapitels über die Auswertung von Klimadaten aus der Erdgeschichte. Victor Brovkin vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie ist Gastforscher am PIK und Leitautor des Kapitels über den Kohlenstoffkreislauf und weitere biogeochemische Stoffkreisläufe.
Weitere Informationen:
IPCC
http://www.ipcc.ch/index.htm
Pressemitteilung des IPCC zu den Autoren des AR5 (PDF-Datei)
http://www.ipcc.ch/pdf/press-releases/press-release.pdf
Homepage der Arbeitsgruppe III des IPCC
http://www.ipcc-wg3.de
Für weitere Informationen und Interviews wenden Sie sich bitte an die PIK-Pressestelle:
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