In Erinnerung an Professor Will Steffen

Will Steffen war ein geschätzter Mitarbeiter des PIK, der eng mit den Forschenden zusammengearbeitet hat, insbesondere mit dem PIK Earth Resilience-Team. Seit 2018 war er Gastprofessor am PIK. Mit seinem Tod hat die Welt einen mutigen und brillanten Erdsystemwissenschaftler, einen inspirierenden Berater und Kommunikator verloren.

Steffen war auch einer der geistigen Väter des Konzepts der planetaren Grenzen. Er war federführend bei den Arbeiten zum Nachweis der "Great Acceleration" (auf deutsch: große Beschleunigung) des menschlichen Handelns auf der Erde seit den 1950er Jahren und legte damit den Grundstein für die Schlussfolgerung, dass wir uns jetzt im Anthropozän befinden. Steffen lieferte unermüdlich Beweise für die Anthropozän-Arbeitsgruppe (AWG) der Unterkommission für Quartärstratigraphie und war ein Kernmitglied des ERC-Projekts "Earth Resilience in the Anthropocene", das gemeinsam vom PIK und dem Stockholm Resilience Centre SRC koordiniert wurde.

Mit seiner langjährigen Erfahrung in der internationalen Forschung zum globalen Wandel ebnete Steffen den Weg für einen Großteil der heutigen Klimapolitik: Der gebürtige US-Amerikaner leitete von 1998 bis 2004 das Internationale Geosphären-Biosphären-Programm (IGBP) mit Sitz in Stockholm, Schweden. Von 2004 bis 2011 war Steffen wissenschaftlicher Berater der australischen Regierung in Fragen der Klimapolitik und Mitglied des unabhängigen australischen Klimarats. Von 2008 bis 2012 war er außerdem Eröffnungsdirektor des ANU Climate Change Institute. Davor leitete er die ANU Fenner School of Environment and Society.

Eine seiner vielen herausragenden Veröffentlichungen ist der 2018 veröffentlichte wissenschaftliche Aufsatz über ein mögliches Szenario eines unaufhaltsamen, verheerenden Klimawandels, das als "Hothaus Earth"(auf deutsch: Treibhaus Erde) bezeichnet wird.

Will Steffen wird als herausragender Wissenschaftler, Mensch und Freund schmerzlich vermisst werden.