„Weil seine Analyse des Zusammenspiels der Kipppunkte von herausragender Bedeutung ist, um die Weltgemeinschaft auf künftige Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten“, zeichnete die Studienstiftung des Deutschen Volkes Nico Wunderling, Forscher am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK, dieses Jahr mit dem Friedrich Hirzebruch-Promotionspreis aus. So heißt es in der Begründung der Jury.
Der Klimaphysiker befasst sich in seiner Dissertation „Nonlinear dynamics and interactions of tipping elements in the Earth system“ mit der Frage, wie verschiedene „kritische Organe des Erdsystems“ miteinander in Verbindung stehen und das Kippen eines Elements das Kippen anderer Elemente auslösen könnte. Im Zuge seiner Forschung fand Wunderling heraus, dass diese Domino-Effekte – sogenannte Kippkaskaden – vor allem von den großen Eisschilden auf Grönland und der Westantarktis ausgelöst werden und sich dann in Richtung der atlantischen Ozeanströmungen und dem Amazonasregenwald ausbreiten. Bisher wurden die Kippelemente mehrheitlich als individuelle Systeme betrachtet, ihre Wechselwirkung stand dagegen seltener im Fokus. Für seine Promotion entwickelte Nico Wunderling eigens ein Modell zur Untersuchung interagierender Kippelemente und deren Schwellenwerte.
Der Friedrich Hirzebruch-Promotionspreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen.
Der Preis erinnert an den 2012 verstorbenen Bonner Mathematiker, ein langjähriges Ehrenmitglied des Kuratoriums der Studienstiftung, und wird seit 2014 für exzellente Dissertationen in der Mathematik, den Natur- und Ingenieurwissenschaften vergeben.
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