„Die Zusammenhänge zwischen Natur und Gesellschaft sind äußerst komplex und wir wissen noch wenig über die Kipp-Elemente unseres sozio-ökologischen Systems“, sagt Thonicke. Erstmals haben die Wissenschaftler der internationalen Group on Earth Observation (GEO) und des daran angesiedelten Biodiversity Observation Network (GEO BON) nun die Grundzüge eines globalen Warnsystems skizziert. In ihrem Entwurf konzentrieren sich die Wissenschaftler darauf, bestehende Datenbanken miteinander zu verbinden, Lücken in Beobachtungssystemen zu identifizieren und Kommunikationsstandards zu optimieren. „Das globale Monitoring-System für Veränderungen in den Dienstleistungen der Ökosysteme wird uns eine vollständigere Bestandsaufnahme des Lebenserhaltungssystems unseres Planeten ermöglichen und damit sowohl die Forschung wie auch Einschätzungen und Entscheidungsprozesse verbessern“, erklärt Thonicke.
Obwohl der Schwerpunkt auf nationaler Ebene liegt, lässt sich der Entwurf sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene anwenden. Trotz Satellitenbeobachtungen zum Schwinden unserer Wälder, Ländern und internationalen Organisationen, die wirtschaftliche Flüsse vieler Güter wie Getreide oder Holz verfolgen, und umfangreicher Programme wie der Roten Liste für Bedrohte Arten, die Daten zum Bestand von Spezies und Populationen sammeln, werden zahlreiche wesentliche Prozesse derzeit nicht global oder gar nicht beobachtet. An einem weitreichenden Warnsystem fehlt es deshalb bislang noch.
Artikel: Tallis, H., Mooney, H., Andelman, S., Balvanera, P., Cramer, W., Karp, D., Polasky, S., Reyers, B., Ricketts, T., Running, S., Thonicke, K., Tietjen, B., Walz, A. (2012): A Global System for Monitorin Ecosystem Service Change. Bioscience. Nov 2012, Vol. 62. No. 11
Weblink zum Artikel: http://www.jstor.org/stable/10.1525/bio.2012.62.11.7
Weblink zur GEO BON (Group on Earth Observation Biodiversity Observation Network): http://www.earthobservations.org/geobon.shtml