Bei der Auswertung von Daten der Flussmessstationen weltweit im Hinblick auf mögliche Veränderungen der Flussläufe stellte ein Forscherteam, mit dabei u.a. Fang Zhao von der East China Universität und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), fest, dass es in einigen Fällen mehr Hochwasser gab, in anderen aber auch längere Niedrigwasserperioden. Gemeinsam war den Befunden jedoch, dass sie nicht ohne den vom Menschen verursachten Klimawandel zu erklären sind - diese Ergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlicht. Anders als von den Forschenden erwartet, hatten Wassermanagement, zum Beispiel durch Staudämme, oder die Folgen der Landnutzung, zum Beispiel durch Entwaldung, keinen messbaren globalen Einfluss auf die Veränderungen der Flüsse und Bäche.
Auf der Suche nach einer Erklärung für ihre Beobachtungen nutzten die Forscherinnen und Forscher mehrere globale hydrologische Modelle. Diese fütterten sie mit den Klimadaten aus dem untersuchten Zeitraum (1971 bis 2010). Anschließend wies das Team den menschlichen Einfluss nach, indem es die gemessenen Daten mit zwei verschiedenen Ergebnissen aus Klimamodellen verglich: Eines wurde mit und eines ohne menschengemachte Treibhausgase berechnet. Nur im ersten Fall stimmte die Simulation mit den real beobachteten Flussmessdaten überein, was darauf hindeutet, dass die beobachteten Veränderungen ohne Klimawandel sehr unwahrscheinlich sind.
In einem zweiten Schritt bezog das Team auch menschliche Eingriffe wie den Bau von Staudämmen oder veränderte Landnutzung wie die Abholzung von Wäldern in die Modellrechnungen ein. Dies änderte jedoch nichts an den Ergebnissen, die den Befund stützen und zeigen, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel und nicht Eingriffe in das Wasser- und Landmanagement die Ursache für die globalen Veränderungen von Flüssen sind.
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Gudmundsson L et al. (2021): Globally observed trends in mean and extreme river flow attributed to climate change. Science. Doi: 10.1126/science.aba3996
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