Gemeinsame Mitteilung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der IBM Deutschland GmbH
Der jetzt in Betrieb genommene
Hochleistungscomputer hat eine theoretische Rechenleistung von 30 Teraflops (30
Billionen Rechenoperationen pro Sekunde). Das entspricht mehr als dem
1000fachen der Rechenleistung eines heute handelsüblichen PCs mit einem Drei-Gigahertz-Dualcore-Prozessor.
Der PIK-Rechner würde auf der im November vergangenen Jahres veröffentlichten
Top-500-Liste der schnellsten Rechner der Welt einen Platz im oberen Viertel
belegen. Entscheidend für die Wahl dieses Systems war aber seine hohe
Energieeffizienz: „In der Grünen Top-500-Liste der besonders energiesparenden
Supercomputer würde der neue Rechner mit einer geschätzten Leistung von 230
Megaflops pro Watt einen Top-Ten-Platz bei x86-Clustern einnehmen“, sagt
Karsten Kramer, Leiter des IT-Service des PIK. Exakte Messwerte würden für die
nächste, im Juni 2009 erscheinende Liste eingereicht.
Die hohe Rechenleistung ist heute unverzichtbar:
Simulation im Computer ist neben Theorie und Experiment zur dritten Säule der
Wissenschaft geworden. Schwerpunkt der Forschung am PIK ist die Modellierung
möglicher Entwicklungen und Auswirkungen des Klimas und die Analyse der
verschiedenen Szenarien. Eine Herausforderung für die Klimamodellierung besteht
darin, Aussagen über möglichst kleinräumige Veränderungen und kurze Zeiträume
zu treffen. Genau dafür soll das neue Computersystem eingesetzt werden.
Stürme etwa sind Wetterphänomene, die nur rund zwei
Wochen anhalten. Dürreperioden können beispielsweise ein bis zwei Monate
andauern. Diese Zeiträume sind für Modelle zu kurz, die üblicherweise
Entwicklungen über Jahrzehnte berechnen. In einem neuen Projekt zur
Extremwetter-Simulation am PIK sollen solche Einzelereignisse nun in so
genannten Ensemble-Simulationen untersucht werden. Dabei wird das Auftreten
eines Extremereignisses 20 bis 50 Mal simuliert. Diese umfangreichen
Berechnungen lassen Rückschlüsse darauf zu, wann und wo Extremereignisse
auftreten und wie sie sich auswirken könnten – wichtige Informationen für die
Anpassung an den Klimawandel.
"Der globale
Klimawandel ist mit seinen Auswirkungen eine der größten Herausforderungen für
unsere Zukunft. Der Einsatz der IBM Lösung für die Klimafolgenforschung am PIK
ist ein weiteres Beispiel dafür, wie innovative Technologien dazu beitragen,
Antworten auf äußerst komplexe Fragen zu finden", erläutert Martin Jetter,
Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH.
Die IBM iDataPlex-Technologie kombiniert hohe
Rechenleistung und Energieeffizienz. Sämtliche Prozessoren werden über
wassergekühlte Schranktüren gekühlt. Die durch die Speichersysteme entstehende
Wärme wird dagegen direkt durch Lüfter aus dem Gebäude transportiert. Für das
PIK war zudem wichtig, das neue Hochleistungsrechnersystem optimal in die
bestehende IT-Infrastruktur und Betriebsumgebung integrieren zu können.
Der neue Supercomputer besteht aus Rechenmodulen mit
jeweils 32 Gigabyte Hauptspeicher, die über ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk
miteinander kommunizieren. Über ein davon getrenntes Speichernetzwerk sind
zudem IBM-Speichersysteme der neuesten Generation angeschlossen. So stehen auf
Basis des IBM General Parallel File System (GPFS) 200 Terabyte Datenspeicher
zur Verfügung – genug Speicher für den Inhalt von circa zehn Millionen Büchern.
Diese Menge würde ein etwa 100 Kilometer langes Regal füllen. Zur Sicherung
werden die wissenschaftlichen Daten am PIK zudem in ein bereits vorhandenes
Roboter-gesteuertes Magnetbandarchiv geschrieben.
Die IBM stellt Hardware, Software und Dienstleistungen
für den neuen Computer. Zusätzlich wurden Systemservice und technische
Unterstützung über mehrere Jahre vereinbart. Das PIK arbeitet bereits seit
seiner Gründung mit IBM Computertechnologie. Der erste Supercomputer, ein IBM
SP2 wurde 1993 installiert. In den Jahren 2000, 2003, 2006 und 2008 wurden
jeweils neue, leistungsfähigere Systeme installiert.
Weitere Informationen über IBM: www.ibm.com
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Potsdam-Institut für
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