State of the Climate: 25 von 35 Vitalparametern der Erde weisen Extremwerte auf

08.10.2024 – Extremwetterereignisse treten häufiger und intensiver auf und Emissionen aus der Nutzung fossiler Energien befinden sich auf einem Allzeithoch: Der neue Bericht eines internationalen Team von Forschenden, darunter Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Stefan Rahmstorf, Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am PIK, stellt fest, dass sich die klimatischen Bedingungen weltweit weiter verschlechtert haben. Der Bericht analysiert die neuesten Trends einer Vielzahl planetarer Vitalparameter. Er bezieht auch aktuelle klimabedingte Katastrophen ein und diskutiert notwendige politische Maßnahmen.
State of the Climate: 25 von 35 Vitalparametern der Erde weisen Extremwerte auf
Foto: Xavier Balderas Cejudo/Unsplash State of the Climate Report zeigt Rekordtiefs bei der grönländischen und antarktischen Eismasse

Der “2024 State of the Climate Report“, veröffentlicht in BioScience, berichtet von den höchsten jemals gemessenen durchschnittlichen Oberflächentemperaturen der Erde und der Ozeane sowie vom höchsten je gemessenen globalen mittleren Meeresspiegel. Der Report zeigt auch, dass Grönland und die Antarktis Rekord-Eisverluste verzeichnen,  und dass die durchschnittliche Eisdicke der Gletscher ebenfalls auf Tiefstwerte gesunken ist. Emissionen von Methan und Lachgas, zwei langlebige Treibhausgase, haben ebenfalls noch nie dagewesene Höchstwerte erreicht. Insgesamt wurden 28 klimatische Rückkopplungsschleifen dokumentiert, die die Erderwärmung verstärken, wie beispielsweise das Auftauen des Permafrosts.


Zu den wichtigsten Zahlen im Bericht gehören:

  • 25 der 35 planetaren Vitalparameter, anhand derer der Status des Klimawandels beobachtet wird, weisen Extremwerte auf
  • Der Verbrauch von Kohle, Öl und Gas stieg 2023 im Vergleich zu 2022 zusammen um 1,5 %
  • Es werden 14-mal mehr fossile Brennstoffe genutzt als Solar- und Windenergie
  • Der jährliche Waldverlust stieg von 22,8 Megahektar (Mha) im Jahr 2022 auf 28,3 Mha im Jahr 2023
  • Die energiebedingten jährlichen Emissionen stiegen 2023 um 2,1 %
  • Die Lachgas-Emissionen sind von 1980 bis 2020 um etwa 40 % gestiegen


Der Bericht fordert umfangreiche und sofortige Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels, um weitere Folgen zu begrenzen. Die Forscher empfehlen Maßnahmen wie die Einführung eines globalen CO2-Preises, Verbesserung der Energieeffizienz, stärkere Reduzierung von Treibhausgasemissionen, Schutz von Ökosystemen, Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft, von Bildung zum Thema Klimawandel und von pflanzenbasierter Ernährung.

Studie:

William J. Ripple, Christopher Wolf , Jillian W. Gregg, Johan Rockström, Michael E. Mann, Naomi Oreskes, Timothy M. Lenton, Stefan Rahmstorf, Thomas M. Newsome, Chi Xu, Jens-Christian Svenning , Cássio Cardoso Pereira , Beverly E. Law and Thomas W. Crowther (2024) : Perilous timeson planet Earth: The 2024 state of the climate report. [DOI: 10.1093/biosci/biae087]

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