„Das Bild ist nicht Schwarzweiß“, erklärt Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe, Leiter des Projekts. Zu erwarten sei insgesamt ein Holzzuwachs in den Wäldern, aber auf den Sandböden Brandenburgs werden die Bäume unter sommerlicherTrockenheit leiden. Winterweizen wird etwas besser gedeihen, Mais etwas schlechter. Während zur Schneeschmelze verstärkt Flußhochwasser drohen, ist später im Jahr mit Niedrigwasser zu rechnen, was die Schifffahrt beeinträchtigt. Und die Wassererwärmung hätte negative Auswirkungen etwa auf die Kühlung von Kraftwerken. „Das ist weniger dramatisch als in anderen Weltregionen, aber ernst genug“, so Gerstengarbe. „Wir geben den Handelnden vor Ort die Informationen in die Hand, die sie zur Planung von Anpassungsmaßnahmen brauchen.“
Nicht Vorhersagen sind dies sondern Aussagen über eine mögliche Zukunft, wenn der Klimawandel ungebremst weitergeht. Zugrunde gelegt wurde eine Erwärmung in Deutschland zwischen 3,6 und 4,1 Grad Celsius bis zum Jahr 2100, weil dieses Szenario zur gegenwärtigen Temperaturentwicklung passt. Dabei hat die Computersimulation STARS Daten für eine ganze Reihe von Klimafolgen-Modellen geliefert. Der statistische Fehler für alle meteorologischen Größen liegt bei weniger als zehn Prozent, so die Forscher. Das Instrumentenatrium wurde vom PIK auch in anderen Weltregionen ausprobiert, etwa in Südafrika. Die Angaben sind sehr fein, abgebildet werden Informationen für Flächen von zehn mal zehn Kilomentern.
Anfang Dezember soll eine gemeinsam mit WetterOnline entwickelte Internet-Plattform starten, auf der in Zukunft die Klimaprojektionen und die sektoralen Klimawirkungen der Öffentlichkeit bis ins Einzelne verfügbar gemacht werden – für Bürgermeister wie Landwirte, Bundesministerien wie Förster.
Weblink zum Projekt: http://klimafolgenkonferenz.de.