Nach Lima: Blick nach Paris 2015

30.12.2014 – Nachdem die Weltklimakonferenz in Lima wieder mit zähen und verlängerten Verhandlungen endete und das Jahr 2014 mit der Aussicht schließt, eines der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu werden, blicken Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung bereits auf die Konferenzen des nächsten Jahres auf dem Weg zur COP21 in Paris. "Das Jahr 2015 wird die Lebensumstände unserer Enkel und auch derer Enkel maßgeblich mitbestimmen", zitieren die Nachrichtenagentur AFP, die Süddeutsche Zeitung und weitere Medien PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber.
Nach Lima: Blick nach Paris 2015

„Auf dem Klimagipfel in Paris wollen fast 200 Staaten die Welt auf einen Pfad bringen, der die menschengemachte Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius begrenzt. Das kann durch die Unterzeichnung eines wirkungsmächtigen Dokuments erreicht werden, durch die Entwicklung eines klugen Prozesses oder durch eine Kombination beider Optionen. Die ernstzunehmenden Folgen, die ein Scheitern dieses Unterfangens mit sich bringen würde, zeigt die Wissenschaft immer deutlicher auf: vom Meeresspiegelanstieg über Wetterextreme, Ernteausfälle, die Störung von Ökosystemen bis hin zum Potenzial für soziale Unruhen. Deutschland kann im kommenden Jahr durch die G7-Präsidentschaft eine wichtige Rolle spielen, um die internationale Gemeinschaft auf den richtigen Kurs zu bringen. Denn die größten Wirtschaftsmächte der Welt sind auch die größten Verschmutzer der Erdatmosphäre."

Zum Ende der COP20 in Lima wurden verschiedene Forscher zu ihren Einschätzungen interviewt: Die bisherigen Zusagen der größten Wirtschaftsmächte Amerika, China und der EU seien wichtige Signale, sagte Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor und Chef-Ökonom des PIK der Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Das ändert jedoch nichts daran, dass die Emissionen auf der Welt steigen“. Medien wie der britische Guardian oder die taz hatten über PIK-Forscher wie Louise Jeffery und den Climate Action Tracker berichtet, einem Projekt, das während der Konferenz die konkreten Zusagen der Länder zur Treibhausgasreduktion einordnet. Anders Levermann, Ko-Leiter des Forschungsbereichs Nachhaltige Lösungsstrategien sprach vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Klimakonferenz in Lima in Deutschlandradio Kultur über die Folgen des Klimawandels, wie Extremereignisse oder Meeresspiegelanstieg. Katja Frieler, stellvertretende Leiterin des Forschungsbereichs Klimawirkung und Vulnerabilität sprach zum gleichen Thema mit regionalen Tageszeitungen.

 

Weblink zu einem Video der EU-Kommission zu Ursachen und Folgen des Klimawandels mit PIK-Direktor Schellnhuber, das während der Lima-Konferenz veröffentlicht wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=oyiNyWQeysI