(Gemeinsame Pressemitteilung von GFZ, AIP & PIK)
Vor dem Großen Refraktor, dem historischen Teleskop, dessen Räume das Leibniz-Institut für Astrophysik (AIP) gemeinsam mit dem Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) nutzt, begrüßten der AIP-Vorstandsvorsitzende Matthias Steinmetz, der Vorstandsvorsitzende des GFZ Reinhard Hüttl und die Direktoren des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) Johan Rockström und Ottmar Edenhofer gemeinsam das Königspaar, den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke mit seiner Ehefrau Susanne, die niederländische Ministerin für Bildung, Kultur und Wissenschaft Ingrid van Engelshoven sowie die Brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Martina Münch.
Seit 150 Jahren "Erforschung unserer Erde und ihres Platzes im Kosmos"
AIP-Vorstand Matthias Steinmetz, der als „Hausherr“ des Refraktorsaals das Königspaar begrüßte: „Der Telegrafenberg steht seit fast 150 Jahren nicht nur für die Erforschung unserer Erde und ihrem Platz im Kosmos, er ist auch seither Ort für internationale Zusammenarbeit und interdisziplinären wissenschaftlichen Diskurs.“
Höhepunkt des einstündigen Besuchs war die feierliche Unterzeichnung zweier Kooperationsvereinbarungen zwischen dem GFZ und der Technische Universiteit Delft (TU Delft) sowie dem PIK und der Vrije Universiteit Amsterdam. Das GFZ und die TU Delft planen eine langfristige strategische Zusammenarbeit, unter anderem in den Bereichen Geothermie, Speicherung von Wärme und bei weiteren Speichermöglichkeiten im Untergrund. Dazu gehört auch der Zugang zur Geothermie-Forschungsplattform Groß Schönebeck des GFZ und zu einer Forschungsstätte auf dem Campus der TU Delft.
Europäische Forschung zur Energiewende stärken
GFZ-Vorstand Reinhard Hüttl: „Das GFZ und die TU Delft arbeiten seit mehr als sechs Jahren gezielt und äußerst fruchtbar zusammen. Das wollen wir nun verfestigen. Es ist von ganz besonderer Bedeutung für uns, diese Kooperation im Beisein des Königs und der Königin der Niederlande zu beginnen und damit die europäische Forschung zur Energiewende weiter zu integrieren und zu stärken.“
Das PIK und die Vrije Universiteit Amsterdam werden mit der Kooperationsvereinbarung ihre Forschungszusammenarbeit auf dem Gebiet der Extremereignisse vertiefen. Geplant ist hier insbesondere der Einsatz von Methoden des Maschinellen Lernens, um Extreme besser vorhersagen zu können. Erreicht werden soll dies durch die Kombination von datengetriebenen Ansätzen mit aktuellen Klima-Computersimulationen.
Klimawandel macht nicht an Landesgrenzen Halt
PIK-Direktor Ottmar Edenhofer: „Der Klimawandel macht nicht an Landesgrenzen Halt. Darum muss auch die Forschung zum Klima über Grenzen hinweg geschehen – und genauso die Klimapolitik. Wenn der Meeresspiegel mit dem Klimawandel ansteigt, bedeutet das für die Niederlande besondere Risiken. Bei der Stabilisierung unseres Klimas können die Niederlande wichtige Partner sein, in einer Pionier-Koalition für eine wirkungsvolle Bepreisung des Treibhausgases CO2.“
Im Rahmen des königlichen Besuchs fand außerdem ein ganztägiges Treffen einer Delegation von WissenschaftlerInnen und UnternehmerInnen aus den Niederlanden mit VertreterInnen des GFZ und des PIK zur Energieversorgung der Zukunft statt. An sechs Thementischen im Großen Refraktor konnte sich das Königspaar über die Forschung in den Bereichen Geothermie und unterirdische Speicherung von Kälte und Wärme in Städten, Nutzung und Speicherung von abgeschiedenem Kohlenstoff (Carbon Capture Utilization and Storage CCUS) (alle drei mit GFZ-Beteiligung) sowie Effekte des Klimawandels/Extrem-Ereignisse, Vorteile und Herausforderungen der Dekarbonisierung außerhalb des Energiesektors als auch Transformationswege und Politik für die Dekarbonisierung des Energiesystems (alle drei mit PIK-Beteiligung) erkundigen.
Woidke: "Drei Institute, auf die das Land Brandenburg zu Recht stolz ist"
„Ich freue mich sehr, dass die königlichen Gäste aus den Niederlanden heute diesen einzigartigen Forschungscampus auf dem Telegrafenberg besucht haben“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke. „Die Gespräche und Begegnungen machten die vielen Berührungspunkte deutlich, die Forscher in Deutschland und den Niederlanden verbinden. Die drei Institute, auf die das Land Brandenburg zu Recht stolz ist, sind führend in der deutschen und internationalen Forschungslandschaft. Sie haben dazu beigetragen, dass Potsdam international bekannt und anerkannt ist und der Name für eine hohe Qualität wissenschaftlicher Forschung bürgt. Das Königspaar hat dies heute mit seinem Besuch unterstrichen."